Restaurant in Las Vegas


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THEMA: Just me and the WSOP - Vegas V13

Just me and the WSOP - Vegas V13 18 Jul 2022 11:53 #179740

Hmmm, also ich weiß von nichts und freue mich auf die Fortsetzung !!!
Hau in die Tasten Mr. Bender ;)
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Just me and the WSOP - Vegas V13 19 Jul 2022 04:32 #179751

Steht YB für Young Boys? ;)
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Just me and the WSOP - Vegas V13 19 Jul 2022 13:22 #179764

Young Boys Bern. In der Schweiz nur YB genannt.
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www.vegas-infos.de/ticker/ticker.php?pic=2kuhnm295mwmima0
Boulder Station-Westgate-Rio 2x-Venetian- Wynn 2x-Paris- Aria 3x-Luxor 2x- Mirage 4x-Treasure Island

Just me and the WSOP - Vegas V13 20 Jul 2022 15:28 #179770

Tag 7 – Montag, 13.06.2022

Da das Turnier erst um 13 Uhr weitergeht, habe ich mir die Freiheit genommen, meinen Wecker auf 10.30 zu stellen. Allerdings hat mein Körper auch an diesem Morgen andere Pläne und so bin ich um halb Neun, nach knapp 4.5 Stunden Schlaf, wieder hellwach. Immerhin ist das Aufwachen deutlich erfreulicher als gestern, kann ich mich doch auf die Fortsetzung dessen freuen, was tags zuvor begonnen wurde. :cheer:

Eine halbe Stunde später bin ich unten im Casino und führe zwei, drei kurze Telefonate mit der Supporting-Crew zu Hause. Da meine letzte Mahlzeit mittlerweile über 12 Stunden zurück liegt, meldet sich alsbald der Hunger. Irgendwie bin ich gerade in der Stimmung etwas Neues auszuprobieren. Da ich allerdings keine grosse Lust verspüre weite Wege zu gehen, beschliesse ich, mir das Angebot in unmittlerbarer Nähe anzusehen.

Da kommt mir in den Sinn, dass ich in all den Jahren noch nie im Margharita Ville war, obwohl ich schon hundertfach an diesem Laden verbeigeschlendert bin. Das Schild mit dem Hinweis «now serving breakfast» bestärkt mich in meinem Entschluss. Mampfi’s treue Leserschaft weiss bereits was jetzt kommt. Nachdem mir beim Haupteingang noch mehr oder weniger freundlich gesagt wird, ich solle doch bitte den Seiteneingang zur Terasse benutzen, werde ich dort wie der letzte Dreck behandelt. Allerdings muss ich mich wohl selber an der Nase nehmen. Wie kann ich es auch wagen als Gast nach einem der zahlreichen freien Tische zu fragen? Ich sollte vor der Platzanweisering auf die Knie gehen und Gott, Allah, Buddah und allen anderen Gottheiten danken, dass ich in meiner unbedeutenden Nichtigkeit einen Fuss in diese heilige Stätte setzten darf. :whistle: :pinch:

Jetzt mal ernsthaft, dieser Saftladen ist für mich gestorben. Dazu hat es Vegas bei weitem zu viel Auswahl, als dass ich einem Fresstempel nach so einer Erfahrung eine zweite Chance geben würde. Wobei ich hier noch etwas anfügen möchte: Mir ist in den letzten Tagen generell aufgefallen, dass man als Alleinreisender in den Restaurants oftmals den Eindruck vermittel bekommt, nicht wirklich willkommen zu sein. Irgendwie scheinen die meisten Servicekräfte keine Lust zu haben, Einzelgäste zu bedienen. Als Ausnahmen kann ich das Steakhouse im Flamingo (Top Service) und mit Abstrichen noch das Cabo Wabo (sehr freundlicher Kellner, extrem unfreundliche Platzanweiserin) nennen. Zudem habe ich oft das Gefühl, trotz genügend Auswahl, jeweils den schlechtmöglichsten Platz zugewiesen zu bekommen. Naja, vielleicht liegt es ja auch einfach an meiner unsympatischen Art. Auf jeden Fall würde mich eure Meinung dazu interessieren. Es gibt ja einige unter euch, die regelmässig alleine die Strassen von Vegas unsicher machen. ;)

Nun muss ich mich also nach einer Alternative umsehen und beschliesse es an der Linq Promenade zu versuchen. Da der Ärger offensichltich meinen Appetit weiter angestachelt hat, habe ich wenig Motivation lange zu suchen und gehe nur ein paar Meter weiter ins «Off The Strip». Das Restaurant ist fast leer, aber ich werde einigermassen freundliche willkommen geheissen. Leider ist die Getränkeauswahl äusserst mager. Auf meine Frage nach Tee, wird mir erklärt, dass sie solchen nicht hätten. Auch Milkeshakes oder heisse Schokolade finden sich nicht im Angebot. So gebe ich mit einer Coke zufrieden und bestelle dazu Chicken and Waffles. Das Essen ist äusserst lecker, aber leider wieder einmal eine Portionengrösse, welche mich in die Knie zwingt.

Da ich mich auf einen langen und intensiven Pokertag einstelle, brauche ich noch Nachschub an Snacks. Also kurz rüber zu Walgreens und Powerbars, Bananen und Wasser gekauft. Um Elf bin ich zurück im Zimmer und versuche mich noch mental etwas vorzubereiten. Ich werde mit 350K Chips in den zweiten Tag starten, was genau 11.66 BBs entspricht. An meinem Tisch representiere ich damit den zweitkleinsten Stack. Die internationale Pokerfraktion wird nebst mir von einer Australierin und einem Mexikaner vertreten. Die restlichen fünf Spieler sind alles Amis.

Um viertel nach 12 packe ich meinen Rucksack und mache mich langsam auf den Weg rüber zum Ballys. Da es mein erster Day2 während dieser Series ist, darf ich heute auch zum ersten Mal im Main Room spielen. Dort wo sich auch die Feature-Tables befinden, welche Pokerfans nicht zuletzt aus zahlreichen Livestreams und Youtube Videos kennen. Bevor es aber los geht, steht noch eine Coaching Session mit Luigi auf dem Programm. Als erfahrender Spieler, der mittlerweile gut 50% seiner Zeit mit Pokern und Poker-nahen Aktivitäten verbringt, kann er mir noch ein paar wertvolle Tipps geben. So sprechen wir u.a. über die Shoving Range in den einzelnen Positionen.

Wie ich so mit den Handy im Casino herumtigere und eine Zigeratte nach der anderen qualme, merke ich gar nicht wie schnell die Zeit vergeht. Plötzlich ist es schon Viertel vor Eins und ich sollte los und die letzten paar Meter vom Casino ins Convention Center zurücklegen. Schliesslich will ich als Smallstack unter gar keinen Umständen eine Hand verpassen.

Am Tisch angekommen wartet das übliche Prozedere auf mich. Der Dealer möchte meine Kopie der Platzkarte und eine ID sehen. Ich greife in meine Tasche, nehme mein Handy hervor und werde schlagartig kreidebleich. Wie bei mir im Urlaub so üblich, liegt meine Brieftasche zusammen mit meinem Pass sicher im Safe des Hotelzimmers. Lediglich ein Handy-Wallet, mit Führerschein und Kreditkarten ist unterwegs dabei. Doch halte ich meine Smartphone nun ohne Lederetui in der Hand. Nicht nur, dass ich mich nicht ausweisen kann, auch meine beiden Kredikarten sind weg. Ich versuche dem Dealer mein Dilemma zu erklären und dieser ruft den Floorman. Glücklicherweise stosse ich auf viel Verständnis und mir wird erlaubt meinen Platz unter der Bedingung einzunehmen, dass ich in der ersten Turnierpause meinen Pass im Hotel hole um mich adäquat auszuweisen. Sollte ich nach dieser Break kein amtliches Ausweisdokument vorgezeigt haben, werde ich vom Turnier ausgeschlossen.

Natürlich bin ich dem Floorman sehr dankbar, dass er die Regeln zu meine Gunsten etwas dehnt. Allerdings löst dies nur einen Teil meines Problems. Ginge es lediglich um den Ausweis, würde ich mir keine grossen Sorgen machen. Nebst Führerschein habe ich noch meine ID und meinen Pass im Hotel. Aber in diesem Wallet waren meine beiden Kredikarten. Mir ist bewusst, dass ich mich unter diesen Umständen nicht auf das Spiel konzentrieren könnte. Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass ich noch 5 Minuten habe, bis die erste Hand ausgeben wird. Ich muss zurück ins Casino und meine Handyhülle suchen.

Wie ein von der Tarantel Gestochener renne ich aus dem Saal, durch den Hallway und zurück zum Ballys Casino. Den ungefähren Bereich, wo ich mich hingesetzt habe, erkenne ich gleich wieder. Aber an welchem Automaten war es noch mal? Je länger meine Suche erfolglos bleibt, desto lauter höre ich mich innerlich fluchen. Nach einer gefühlten Ewigkeit werde ich aber doch noch fündig. Mein Handy-Wallet liegt offen und für jeden sichtbar auf dem Tastenfeld eines Automaten. Und zu meiner grossen Erleichterung sind Ausweis und beide Kredikarten noch genau dort wo ich sie zuletzt gesehen habe. Also spurte ich zurück zum Turnier und bevor ich mich setzte, zeige ich dem verdutzten Floorman meinen Ausweis. Dieser sieht mir offensichtlich an, dass mich dieser unerwartet Vorfall etwas aufgewühlt hat und klopft mir sanft auf die Schultern und sagt, dass ich nun relaxen und das Spiel geniessen soll.

Zurück am Tisch stelle ich erfreut fest, dass ich lediglich eine Hand verpasst habe und auch die Blinds haben noch nicht bei mir vorbeigeschaut. Dies wird aber in Kürze der Fall sein. Nun gut, der Schreck ist überwunden, und etwas ungewolltes Cardio-Training hatten wir auch noch. Nun kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.

Nach ein paar wenigen Händen, die sich allesamt im Mug wiederfinden, komme ich in den Bigblind. Nachdem alle Spieler bis zum Smallblind gefoldet haben, macht dieser das in der Situation übliche Standardplay und stellt mich all-in. Auch für ihn ist dieser Move nicht ganz risikofrei, hat er doch lediglich 55K mehr als ich. Ich schaue mir meine Karten an und sehe einen König und eine Zwei. Nun bin ich etwas in der Zwickmühle. Einerseits ist K2 off in diesem Spot gemäss den meisten mir bekannten Pokercharts ein Call. Doch andererseits habe ich ziemlich wenig Lust mit einer solch marginalen Hand auszuscheiden. Zudem habe ich es immer lieber, wenn ich selber pushen kann, als ein All-in mit mittelmässigen Chancen bezahlen zu müssen. Daher folde ich meine Hand und verliere 60K.

Nachdem ich auch aus dem Smallblind keine Action machen kann, stehe ich nun bei 275K, bzw. 9.2 BBs. In der Zwischenzeit ist auch an unserem Tisch ein erster Platz freigeworden. Nachdem die Dame aus Australien ihre letzten ca. 450K in die Mitte bringt, wird sie von einem Spieler mit knapp 700K gecallt. Ihr AQ wird von seinem AK dominiert. Im Flop kommt lediglich ein Jack, während der König auf dem Turn der Australierin ein zusätzliches Out beschwert. Zwar kann sie mit einer Dame nun nicht mehr gewinnen, doch würde eine Zehn ihr die Strasse machen. Der River kommt allerdings unspektakulär und so muss die einzige Frau am Tisch ihre Segel streichen.

Nur zwei Hände später finde ich mich in einer ganz ähnlichen Situation wieder. Der Spieler UTG eröffnet auf 70K und ich freue mich AQ suited vorzufinden. Auch gegen ein frühes Raise sehe ich mit weniger als 10 Bigblinds keine Alternative als All-In zu gehen. Und nachdem alle anderen Spieler ihre Karten losgeworden sind, kommt der Call vom ursprünglichen Raiser ziemlich schnell. Zu meinem Bedauern zeigt auch er Ass-König. Und um der Sache noch etwas Würze zu geben, kommt das Board exakt gleich wie in der Hand zuvor. Ein Bube auf dem Flop und ein König auf dem Turn. Leider finde auch ich keine Miracle-Ten auf dem River und beende meinen Arbeitstag nach exakt 13 Minuten und einer gespielten Hand. :S

Natürlich bin ich im ersten Moment nicht wirklich glücklich darüber. Andererseits war dies unter Berücksichtigung meines kleinen Stacks ein nicht unrealistisches Szenario. Ich erinnere mich, am Telefon zu Luigi gesagt zu haben, dass heute nach einer Hand bereits wieder alles vorbei sein könnte. Daher und auch auf Grund der Tatsache, dass ich während Day1 mehr als einmal grosses Glück hatte, im Turnier verblieben zu sein, hält sich meine Entäuschung heute in Grenzen. Man muss ein Pokerturnier immer als ganzes betrachten und ein 222. Platz von 4'062 Spielern ist ja wahrlich kein schlechtes Ergebnis. Um das Ganze abzurunden, gibt es für diesen 222. Rang genau 2222$. Man könnte fast meinen, dass es so kommen musste. ;)

Nachdem ich mich beim ersten Admin-Schalter, der sich direkt im Pokerraum befindet, für die Auszahlung registriert und noch ein paar Fotos gemacht habe, ziehe ich von danen. Vor ein paar Tagen habe ich mich während einer Pause rein zufällig am erstbesten Automaten im Casino zu einer Zigarette hingesetzt und habe erst nach ein paar Minunten realisiert, dass es sich dabei um einen Big5 (von mir auch liebevoll Zoo genannt) handelt. Genau die Automaten, welche ich im Flamingo dieses Jahr so schmerzlich vermisst habe. Daher ist für mich klar, wohin mein Weg mich nun führt. B)

Während ich so spiele und genussvoll an meinen Kippen ziehe, kommt ein freundlicher Angestellter der Putzkolonne vorbei und sorgt dafür, dass mein Platz wieder schön sauber ist. Da diese Mitarbeiter meines Erachtens im Allgemeinen zu wenig gewürdigt werden, gebe ich ihm 10$ Trinkgeld und werde mit mit einem strahlenden Lächlen und vielen guten Wünschen belohnt. Die Zockerrunde selbst macht zwar viel Spass, ist aber letzlich auch ziemlich erfolglos. Zwar bekomme ich zwischendurch ein paar Freispiele, doch diese können das Ruder leider auch nicht herumreissen. Und so verlasse ich nach ca. einer Stunde und 100$ Verlust das Ballys in Richtung Paris, um mir mein Turnierpreisgeld abzuholen.

Als ich bei den Cash-Out-Schaltern ankomme, wartet da schon eine ordentliche Schlange auf mich. Doch nach gut 35 Minunten habe ich die aufwendige Prozedur, die u.a. zwei weitere Registrierungen erfordert, hinter mich gebracht und freue mich über ein paar neue Dollarscheine. :P

Bevor ich der Series für dieses Jahr entgültig den Rücken kehre, mache ich noch einen Besuch im WSOP Shop. Ich möchte für mich und den Anhang zu Hause ein paar T-Shirts erwerben. Auch hier kann ich wieder einmal vom Caesars Diamond Status profitieren, werden mir doch auf meine Einkäufe 20% VIP Rabatt gewährt.

Da es erst drei Uhr am Nachmittag ist und ich nun deutlich mehr Zeit habe als erhofft, muss ich mir überlegen, wie ich den restlichen Tag gestalten möchte. Wieso nicht gleich mit Shopping weitermachen? Ich habe ja bereits zweimal versucht meiner Freundin einen VS-Pijama zu besorgen, beide Male allerdings erfolglos. Aber wer weiss, vielleicht sind ja aller guten Dinge tatsächlich drei. Also mache ich mich via Forum Shops auf in die Fashion Show Mall.

Mein Optimismus wird letztlich belohnt und ich finde weshalb ich den Weg hierher auf mich genommen habe. Somit habe ich nun bis auf eine kleine Ausnahme alle Geschenke beisammen. Da es mir gerade nicht nach weiteren Einkäufen ist und sich der Hunger auch schon wieder bemerkbar macht, nutze ich die Gelegenheit im hiesigen Foodcourt nochmals bei Panda Express vorbeizuschauen. Auf dem Weg dorthin kommt eine junge und äusserst hübsche Dame auf mich zu und sagt mit einem Lächeln: «I like your shirt». Dies freut mich umso mehr, da ich heute ein T-Shirt mit dem Wappen meiner geliebten Heimatstadt trage. :)

Nach einer ausgewogenen und gesunden Mahlzeit mache ich mich zu Fuss zurück in Richtung Central Stip. Um der Sonne und Hitze etwas zu entgehen, wechsle ich die Strassenseite und laufe durchs Palazzo und Venetian. Um halb Sieben bin ich zurück im Zimmer und lege eine kleine Siesta ein. Zu diesem Zweck mache ich es mir auf dem Bett gemütlich und schaue den Anfang des 5. Spiels der NBA Finals zwischen den Boston Celtics und Golden State Warriors.

75 Minuten, eine Dusche und ein frisches Outfit später sind die Batterien wieder zur Genüge aufgeladen und ich lasse mich von einem Taxi an die Fremont Street chauffieren. Einmal pro Vegas-Aufenthalt muss man einfach einen Abstecher nach Downtown gemacht haben. Das es Montagabend ist, sind die Menschenmassen einigermassen überschaubar. Dennoch gibt es auf zwei Bühnen Live-Musik und an sogenannten Strassenkünstlern aller Art fehlt es auch nicht.

Da mich der Fahrer gleich nebem dem Circa absetzt und ich mir dieses neue Hotel sowieso anschauen wollte, beginne ich meine Tour gleich hier. Zum ersten Mal in meinem Leben muss ich beim Betreten eines Vegas-Casinos einen Ausweis zeigen. Ich habe ganz vergessen, dass dies eine Adult Only Property ist. Das Innenleben ist äusserst chic und sehr modern. Inbesondere der Sportsbook, der sich über zwei Etagen erstreckt und auf dessen riesigem Hauptmonitor nach wir das Basketballspiel läuft, ist extrem beindruckend. Alles in allem gefällt mir sehr gut was ich sehe, auch wenn ich heute kein Geld hier lasse. Aber ich werde in einem anderen Jahr bestimmt wieder kommen.

Bevor ich mich nun ins feuchtfröhliche Vergnügen stürze, möchte ich mir noch etwas die Beine vertreten. Zu diesem Zweck folge ich der Hauptstrasse bis hinunter zum Container Park. Eine Ecke an der ich bis dato noch nie war. Sieht alles ganz nett aus, auch wenn um diese Zeit nicht mehr viel los ist. Der Sinn der riesigen Gottesanbeterin, die beim Eingang steht, erschliesst sich mir aber nicht ganz. Beim Retourmarsch Richtung Fremont Street Experience schaue ich bei einigen der kleinen Casinos entlang der Strasse vorbei, ohne allerdings ein für mich passendes Spielangebot zu finden.

Nun ist es aber an der Zeit mich auf meine Stärken zu besinnen und etwas Trinkbares in die Hände zu bekommen. Zielgerichtet steuere ich die Golden Gate Bar an. Allerdings ist Eric nicht da und hinter dem Tresen steht ein älterer Herr, der auf meine Frage, welche Drinks er den aus Wodka zaubern könne, lediglich mit Wodka-Red Bull, Wodka-Tonic oder Wodka-Ginger antwortet. Nun denn, nicht jeder ist ein Eric und meinen Standard-Drink möchte ich trotzdem nicht verschmähen. Für 11$ gibt es einen Becher mit ordentlich Boose. Immerhin an der Freemont Street ist die Inflation noch deutlich weniger spürbar als ein paar Meilen nordwärts.

Wie auf dieser Strasse üblich, tummeln sich zahlreiche Charaktere, welche bei Omas nachmittäglicher Kaffe-und-Kuchen-Runde etwas aus dem Rahmen fallen würden. Darunter ist ein Kerl, der mir schon fast wie ein Karikatur seinerselbst vorkommt. Dieser betage Herr fährt in einem Rollstuhl durch die Menge an dem eine US-Flage befestigt ist. Er wiederum trägt ein patriotisches T-Shirt, die typische Truckermütze, die bei vielen Trumpisten zu sehen ist und hält ein grosses Schild empor, auf dem zu lesen ist: «News Flash: Biden wasn’t elected. He was installed like a toilet. The only thing that comes out of his mouth is Shit.» Ich frage mich schon, wo die freie Meinungsäusserung aufhört und wo Verschwörungstheorien anfangen? Was ich allerdings sicher weiss ist, dass ich mich auf keinen Fall auf eine politische Debatte einlasse. Allerdings erstaunt es mich dann doch zu sehen, wie viel Zuspruch dieser Mann für seine Botschaft bekommt, nicht zuletzt von zwei anwesenden Gesetzeshütern. :dry:

Da sich mein Becher in der Zwischenzeit auf wundersame Weise gelehrt hat, ist es Zeit für Nachschub. Dieses Mal zieht es mich an die Circa Bar, wo gerade eine Gruppe von Mexikanern interessant aussehende blaue Drinks bestellt. Nachdem alle mit ihren Getränken abgezogen sind, frage ich den Barkeeper was dies den sei. Er lässt mich wissen, dass es sich dabei um eine Art Long Island handelt, einfach in blau. Passt ja irgendwie. Also bestelle ich mir einen davon und werde nicht entäuscht. Geschmacklich ziemlich ansprechend und der Alkoholgehalt kommt definitiv nicht zu kurz.

Gut ausgerüstet mache ich mich nun auf die Suche nach einem netten Spielchen. Irgendwie habe ich heute mal wieder Lust auf Table Games. So gehe ich von Casino zu Casino bis ich letztlich im Golden Nugget fündig werde. Ich setze mich an einen 3-Card-Poker Tisch und komme so gleich mit zwei älteren Herren ins Gespräch. Wir haben eine gute Zeit und der Getränkenachschub lässt auch nicht zu wünschen übrig. Insbesondere nachdem ich einer japanisch-aussehenden Cocktail Dame 10$ Trinkgeld gebe, werde ich im Accord bedient. Selbst als ich kurz auf Toilette gehe, steht bei meiner Rückkehr der nächste volle Wodka-Ginger für mich bereit. So erstaunt es nicht, dass die Stimmung immer besser und die Chips immer weniger werden. Läuft es bei den ersten beiden Dealern noch ziemlich ordentlich, sind meine 200$ beim dritten Kartengeber innerhalb kurzer Zeit weg. Auch aus den restlichen 110$ die ich cash noch bei mir trage, kann ich keinen Profit schlagen.

Macht nichts. Ich hatte gut zwei Stunden super viel Spass und zur Krönung des Abends mal wieder so richtig einen am Ziegel. Somit hat sich dieser Ausflug mehr als gelohnt. Als ich mit leichter Seitenlange wieder auf die Strasse hinaus trete, ist diese bereits ziemlich verlassen. Alle Bars sind geschlossen, die Bühnen leer und der Besenwagen ist wohl auch nicht mehr fern. Somit fällt es mir auch nicht schwer einen Strich unter meinen letzten Vegas Abend zu machen. Vom Taxi-Stand des Golden Nugget geht es zurück ins Flamingo wo ich kurz nach Eins ins Bett falle.

Tagesbilanz:
- Pokerturnier: +1'137.60
- Big5 -100$
- 3-Card Poker -310$

P.S. Das war genau mein 222. Beitrag in diesem Forum... Zufall? :laugh:
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Letzte Änderung: von Bender84.

Just me and the WSOP - Vegas V13 20 Jul 2022 19:45 #179772

Herrlich, Bender! Herrlich!

Und so ein Glück, dass du deine Sachen unangerührt wieder bekommen hast! Daniel und ich haben hier simultan mitgelesen und mitgelitten!
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Just me and the WSOP - Vegas V13 21 Jul 2022 06:34 #179773

Ja das kenne ich wenn etwas am Automaten liegengelassen wird, verdammt beschissenes Gefühl..., ich habe vor ein paar Jahren dank Handpay meinen Reisepass holen müssen, (welcher sonst nie den Safe verlässt) nach Auszahlung natürlich brav im Rucksack gepackt und weitergespielt..... Naja vor Glück des Gewinns in Gedanken dann Slot verlassen und weitergezogen, aber ohne Rucksack, grrrr.
Gefühlte 30 sek, später mein Missgeschickt bemerkt und zurück zum letzten Slot, Rucksack war natürlich weg.

Dieses Gefühl kann man nicht beschreiben....Hab mich schon in einem Konsulat den Rest des Urlaubes gesehen...habe mich dann bei den Coktailladys durchgefragt bis eine mit dann den Tip gab, einmal bei der Security aufzuschlagen die ggf. sowas einsammeln/aufbewahren.

Und Glück gehabt, nicht gestohlen sondern jemand hat brav beim Security den abgegeben....fühlte mich wie neugeboren nach Empfang des Passes
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Just me and the WSOP - Vegas V13 21 Jul 2022 07:54 #179774

Hallo Bender,

Platz 222 = 2.222 $ - Glückwunsch.
Schaden das Du am Tag 2 nicht noch länger im Turnier bleiben konntest.

Toller Bericht :)
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Just me and the WSOP - Vegas V13 21 Jul 2022 20:24 #179776

P.S. Das war genau mein 222. Beitrag in diesem Forum... Zufall

:dry:
Das ist schon irgendwie unheimlich :dry:
Und was war das denn für ein Krimi?? Da hatte ich ja schon Puls beim (vor)lesen..
Schade, dass Eric nicht gearbeitet hat.. er ist einfach der Beste ?
GLG Romy
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.. nach Vegas ist vor Vegas

Just me and the WSOP - Vegas V13 21 Jul 2022 21:13 #179777

Hallo Bender

War fasziniert von Deinem Bericht, hat fast süchtig gemacht. War jetzt auch gerade für 10 Tag in Las Vegas und habe am Mittwoch Abend im Ruth‘s Cris Steakhouse an der Bar gegessen. Der Typ neben mir hat erzählt, dass er professioneller Poker Player ist, Joshua Turner, war faszinierend was er alles zu erzählen hatte und auch wie er zum Poker gekommen ist. Heute lebt er sehr gut von dem. Aus meiner Sicht ist es aber auch sehr „schwere mentale Arbeit“, welche er an über 300 Tagen im Jahr macht um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er verbringt durchschnittlich 8 - 10 Stunden am Tag an den Poker Tischen und ist sich dem Einkommen nie sicher. Aber er meint dazu nur: i love my Job.
Wünsche Dir weiterhin viel Erfolg uns Spass beim Pokern
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Just me and the WSOP - Vegas V13 22 Jul 2022 04:00 #179778

Joshua kann es aber auch, wenn er es ist:
pokerdb.thehendonmob.com/player.php?a=r&n=27394

Das sind 2.5 Mio nur an Turniergewinnen, dazu kommt noch Cashgame und undokumentiertes. Davon kann man vernünftig leben.

Gibt in LV eben auch sehr viele low-stakes Grinder die versuchen mit 1/2(3) über die Runden zu kommen, teils im Auto schlafen. Das ist dann das Gegenteil davon.

edit: ein guter Midstakes Spieler kann sich trotz Varianz in LV “sichere” 8.000$ einplanen bei normaler Varianz und Arbeitsaufwand pro Monat. Das ist schon okay, wenn man die Vorteile des Lifestyle mit berücksichtigt.
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Letzte Änderung: von chris2x.

Just me and the WSOP - Vegas V13 22 Jul 2022 06:20 #179779

romy_s schrieb: :dry:
Das ist schon irgendwie unheimlich :dry:
Und was war das denn für ein Krimi?? Da hatte ich ja schon Puls beim (vor)lesen..
Schade, dass Eric nicht gearbeitet hat.. er ist einfach der Beste ?
GLG Romy


Leider hatte ich erst einmal das Vergnügen von Eric bewirtet zu werden. Dafür war es in der Gesellschaft von Boostgen und seiner Frau umso witziger. Das nächste Mal hoffentlich mit dir, dem Hasen und Travel-Donkey ;)

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Letzte Änderung: von Bender84.

Just me and the WSOP - Vegas V13 22 Jul 2022 06:26 #179780

chris2x schrieb:
Gibt in LV eben auch sehr viele low-stakes Grinder die versuchen mit 1/2(3) über die Runden zu kommen, teils im Auto schlafen. Das ist dann das Gegenteil davon.


Guter Punkt Chris.

Man liest halt meist nur von den grossen Gewinnen, von den Stars der Szene, welche Millionen gewinnen und Reihenweise Finaltables bei grossen Turnier vorzuweisen haben. Aber für viele, die sich als Pros versuchen ist der Grind ziemlich taff. Ist ja auch logisch. Sowohl bei den Turniern wie auch im Cashgame braucht es einen Grossteil an Loosingplayers, da es sonst keine Wnningplayers geben würde.

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Just me and the WSOP - Vegas V13 22 Jul 2022 06:37 #179781

Tag 8 – Dienstag, 14.06.2022

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ich ausgerechnet am letzten Morgen doch noch etwas ausschalfen kann. Um halb Zehn wache ich auf und ich hätte wohl noch länger schlafen können, wenn Consuela nicht lautstark das bevorstehende Housekeeping angekündigt hätte. Ich lasse sie wissen, dass ich in 90 Minuten sowieso auschecke und sie dann wieder kommen soll. Eine SMS von Swiss verrät mir, dass mein heutiger Rückflug über eine Stunde Verspätung hat. Egal, ich habe es ja nicht eillig aus Vegas wegzukommen. ;)

Um Punkt Elf ist mein Check-Out erledigt und mein Koffer beim Belldesk deponiert. Bevor ich mir Gedanken dazu mache, wie ich die letzten Stunden verbringen will, brauche ich etwas im Magen. Wieder einmal entscheide ich mich für den Weg des geringsten Wiederstands und setze mich an den Tresen des Flamingo Food Courts. Das Essen ist absolut ok, aber fast 25$ für einen einfachen Cheeseburger mit Fries und einem Milkshake sind doch ziemlich happig. Ich fühle mich fast schon wie zu Hause in der Schweiz. :blink:

Frisch gestärkt mache ich mich auf, die letzte Aufgabe auf meiner virtuellen Taskliste zu erledigen. Ich möchte für eine gute Freundin und mich noch Easy-Cheese (Sprühkäse) besorgen. Ich kenne kaum jemanden ausser uns beiden, der diese Leckerei adäquat zu schätzen weiss. Im Verlauf der letzen Tage habe ich bereit in diversen Walgreens und CVS nach dem Käse Aussschau gehalten, allerdings ohne Erfolg. Daher versuche ich es nun bei einem Foodstore etwas nördlich am Strip.

Der Fussmarsch bis Höhe Resort World dauert eine halbe Stunde und wie nicht anders zu erwarten ist die Hitze erbarmungslos. Hier draussen, weit weg den meisten Mega-Resorst fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Kaum ein Tourist verirrt sich hierher. Leider ist das Angebot in diesem Supermarkt viel kleiner als erhofft. Auch im benachbarten Seven-Elven werde ich nicht fündig. Ich schnappe mir eine Flasche Wasser und mache mich unverrichteter Dinge auf den Rückweg. Im Venetian gönne ich meinen Beinen eine Pause und geniesse die willkommene Abklühlung der Klimaanlage.

Der nächste Stop ist das Harrahs, wo der Ultimate X Automat, der vor zwei Tagen so spendierfreudig war, auf mich wartet. Die gleiche betage, aber sehr speditive Cocktail Lady dreht auch heute wieder ihre Runden und ich komme in den Genuss von zwei meiner Lieblingsdrinks. Spielerisch kann ich allerdings nicht an die Erfolge vom Sonntag anschliessen und verlasse eine Stunde später und um 200$ erleichtert das Casino.

Ich wechsle die Strassenseite und besuche nochmals das Caesars, seit vielen Jahren eines meiner Lieblingscasinos. Ich überlege mir, ob ich noch ein paar Stunden Cashgame spielen soll. Allerdings muss ich mir eingestehen, dass die letzten Tage etwas ihren Tribut fordern und es mit meiner Konzentrationsfähigkeit nicht zum Besten bestellt wäre. Deshalb schlendere ich einfach etwas ziellos umher, schaue mir den einen oder anderen Souvenir Shop an, ohne allerdings etwas zu kaufen und lasse die Zeit auf diese unspektakuläre Weise verstreichen.

Irgendwann packt mich dann das Spielfieber doch nochmal und ich entscheide mich dafür, dem Zoo eine zweite Chance zu geben. Also gehts für einen letzten Besuch ins Ballys. Nachdem die vergangenen beiden Tagen in finanzieller HInsicht sehr positiv verlaufen sind, geht heute gar nichts mehr. Mein Huni ist nach einer knappen halben Stunde weg und auch auf eine Gelegenheit meinen Alkoholhaushalt wieder in gewohnte Bahnen zu lenken, warte ich vergebens. :S

Als ich das Casino verlasse habe ich unvermittelt Lust auf etwas Süsses. Ich weiss zwar nicht woher das jetzt kommt, aber manchmal muss man seinen Gelüsten einfach nachgeben. Da die Ben & Jerrys Eisdiele bei den Grand Bazaar Shops geschlossen ist, versuche ich es beim Candy Shop um die Ecke. Die Auswahl ist zwar enorm, aber irgendwie bin ich noch nicht so ganz überzeugt. Deshalb gehe ich weiter zur Linq Promenade wo ein noch grösserer Süssigkeitenladen die lokalen Zahnärtze subventioniert. Unter anderem finden sich einzeln verpackte Gummibären in der Grösse einer 2-Liter-Colafasche. Will man den Angaben auf der Verpackung Glauben schenken, sind diese Giganten 1000 Mal grösser als ihre üblichen Artgenossen. :pinch:

Fündig werde ich letztlich ein paar Meter weiter bei Ghirardelli. Eine von einem Italiener in San Francisco gegründet Schokoladenfabrik, die mittlerweile zu Lindt & Sprüngli gehört. Der Laden hat eine grosse Auswahl an Schoggi-Spezialitäten und Eiscreme-Kreationen. Ich entscheide mich für einen Banana-Split. Mein Bedürfnis nach Zucker wird mehr als nur gestillt und einmal mehr muss ich mich der Grösse der Portion beugen.

Mittlerweile ist es kurz vor Vier und in knapp 3.5 Stunden sollte mein Flug nach Zürich abheben. Ich denke es ist an der Zeit einen Hacken hinter die Reise zu machen. Also durchquere ich ein letztes Mal das Flamingo hole meinen Koffer und sitze um 16.15 im Taxi Richtung Flughafen.

Da ich während den letzten Tagen bezüglich meines Business Upgrades weder von der Swiss noch von Miles-and-More etwas gehört habe, weiss ich immer noch nicht, mit welchem Konfort-Level es zurück in die Heimat gehen wird. Zwar wurden mir die für das Upgrade benötigen Meilen von meinem Konto abgezogen, allerdings geschieht dies auch wenn man lediglich auf die Warteliste gesetzt wird.

In der Schalterhalle ist schon einiges los und auch bei Edelweiss stehen bereits zahlreiche Passagiere für ihr Check-In an. Die Business Line ist allerdings leer und ich lasse es einfach mal daraufankommen. Auf die Frage der Airline-Mitarbeiterin ob ich Business fliege, antworte ich selbstbewusst mit ja und werde an ihren Schalter gewunken. Das Check-In selbst läuft absolut reibungslos. Ohne weitere Fragen werden mit eine Business-Boardkarte und ein Voucher für den Lounge-Zugang ausgehändigt. Nun kann ich mich so richtig auf den Heimflug freuen, versprechen die knapp 12 Stunden Flug doch sehr angenehm zu werden. :woohoo:

Die Business Louge ist direkt gegenüber dem neuen Raucherbereich, der wie ich finde, ein ziemliches Upgrade zur früheren Version darstellt. Es ist grösser, heller, sauberer und der Blick hinaus zum Rollfeld ist auch nicht so schlecht. Mein Ablfuggate E1 befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe. Ich muss also keine grossen Sprünge mehr machen.

In der Lounge gönne ich mir etwas Pasta und greife bei der leckeren mexikanischen Chicken-Soup herzhaft zu. Dazu lasse ich mir drei Wodka-Ginger schmecken. Schade nur, dass die Duschen ausser Betrieb sind. Gegen eine solche Erfrischung hätte ich nichts einzuwenden gehabt. Nachdem ich zurück beim Gate bin, erfahre ich, dass sich der Abflug nochmals um eine halbe Stunde verzögert. Nun denn, dann gibt es halt noch ein, zwei Kippen mehr.

Als es dann endlich losgeht freue ich mich über die freundliche Bedienung und das leckere Essen. Ich lasse mir Salat, Rindscarpaccio mit Senf-Meerrettich-Crème fraiche und Palmherzen, gefolgt von Rindsfilet mit Burgundersauce, gebratenen Kartoffeln und Karotten, abgerundet von einer kleinen Dessertauswahl kredenzen. Dazu geniesse ich etwas Sauvignon Blanc und einen Film.

Genau wie bei der Swiss lässt sich auch bei Edelweiss der Sitz in ein komplett flaches Bett umwandeln. So fällt es mir nicht schwer gute sechs Stunden Schlaf zu finden und erst kurz vor der zweiten Mahlzeit, ca. 1.5 Stunden vor Landung wieder aufzuwachen. Zurück in Zürich fehlt jetzt nur noch eine 40-minütige Zugfahrt und ich bin wieder zu Hause bei meiner Liebsten. :kiss:

Tagesbilanz:
- Video Poker: -200$
- Big5 -100$
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Just me and the WSOP - Vegas V13 22 Jul 2022 07:21 #179783

Danke für den Bericht. Ach der Raucherbereich am Flughafen in Vegas; habe diesen erst spät - so nach 8 Vegas Reisen - "gefunden" bzw. entdeckt. Dachte immer USA, da gibts keine Raucherbereiche an den Flughäfen :) ; die Business-Lounge ist aber nicht gerade spektakulär finde ich.
Darf ich fragen wo du in der Schweiz wohnst?
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Just me and the WSOP - Vegas V13 22 Jul 2022 07:44 #179784

Cicco schrieb: Danke für den Bericht. Ach der Raucherbereich am Flughafen in Vegas; habe diesen erst spät - so nach 8 Vegas Reisen - "gefunden" bzw. entdeckt. Dachte immer USA, da gibts keine Raucherbereiche an den Flughäfen :) ; die Business-Lounge ist aber nicht gerade spektakulär finde ich.
Darf ich fragen wo du in der Schweiz wohnst?


Auf die meisten US-Flughäfen trifft das auch zu. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich nebst Vegas nur in Atlanta eine Raucherlounge gefunden. Das war aber Jahre her und die gibt es mittlerweile anscheinand auch nicht mehr.

Nein, die Lounge war wirklich nichts besonders. Aber solange ich etwas kleines zu Essen und so viel Alkohol wie ich möchte bekomme, werde ich mich sicherlich nicht beschweren. ;)

Ich wohne in der schönste Stadt der Schweiz (wobei mir Nummero 9 als Berner hier vielleicht wiedersprechen würde)... AARAU B)

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Just me and the WSOP - Vegas V13 22 Jul 2022 07:55 #179785

Auf die meisten US-Flughäfen trifft das auch zu. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich nebst Vegas nur in Atlanta eine Raucherlounge gefunden. Das war aber Jahre her und die gibt es mittlerweile anscheinand auch nicht mehr.

Nein, die Lounge war wirklich nichts besonders. Aber solange ich etwas kleines zu Essen und so viel Alkohol wie ich möchte bekomme, werde ich mich sicherlich nicht beschweren. ;)

Ich wohne in der schönste Stadt der Schweiz (wobei mir Nummero 9 als Berner hier vielleicht wiedersprechen würde)... AARAU B)


In Washington haben wir mal eine gefunden, nach einem ungeplanten 7-Stündigen Aufenthalt (Maschine war nicht startklar, defekt?). Stimmt, ein paar Bierchen oder ein Glas Wein vor dem Flug braucht es schon - dafür ist die Lounge mehr als ausreichend. Die Business in der Edelweiss ist aber dafür m.E. Top. Ach wie ich Vegas vermisse. Danke nochmals für deine Eindrücke.
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Just me and the WSOP - Vegas V13 22 Jul 2022 13:21 #179787

Vielen Dank Bender für die tolle Berichterstattung - TOP
Wann ist Deine nächste Vegas Reise geplant?
Wir wollen mehr Pokerstorys von Dir hören :woohoo: ;)
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Just me and the WSOP - Vegas V13 22 Jul 2022 14:27 #179789

Bender84 schrieb: Ich wohne in der schönste Stadt der Schweiz (wobei mir Nummero 9 als Berner hier vielleicht wiedersprechen würde)... AARAU B)


Dass Bern eine wunderschöne Stadt ist, ist glaube ich unbestritten, ob es die Schönste ist...soll jeder selber entscheiden. Aarau kenne ich nur von Zugsdurchfahrten und natürlich das Brügglifeld.

Danke für den klasse Bericht..ich gedulde mich noch 112 Tage und werde es dann auch wieder geniessen
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Just me and the WSOP - Vegas V13 22 Jul 2022 17:10 #179792

@ Danke Bender für den spannenden Bericht und den geistreichen amüsanten Wortwitz.
Ich würde mal eher Basel oder Luzern zur schönsten Stadt der Schweiz küren. Zermatt per Glacier ist auch schon sehr geil.
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www.vegas-infos.de/ticker/ticker.php?pic=2kuhnm295mwmima0
Boulder Station-Westgate-Rio 2x-Venetian- Wynn 2x-Paris- Aria 3x-Luxor 2x- Mirage 4x-Treasure Island

Just me and the WSOP - Vegas V13 25 Jul 2022 08:00 #179803

Fazit und Ausblick

So, dass war sie also, meine 13. Vegas-Reise. Die erste seit ziemlich genau drei Jahren. Dementsprechend gross war die Sehnsucht und Vorfreude. Zwar war ich in der Vergangenheit bereits zweimal alleine in Las Vegas unterwegs, allerdings waren dies jeweils Kurzaufenthalte mit drei Übernachtungen, welche ich mit Geschäftsreisen in den USA verbunden habe.

Einer der Vorteile allein unterwegs zu sein ist, dass man völlig unabhängig ist und auf niemanden Rücksicht zu nehmen braucht. Wenn ich es allerdings mit anderen Jahren vergleiche, in denen ich mit Kumpels unterwegs war, geht da schon einiges verloren. Beim Pokern bespielsweise fehlt einem die Möglichkeit sich vor, während und nach den Turnieren mit seinen Jungs über Hände, Spielstrategien und Bad Beat Stories auszutauschen. Auch die Dynamik beim Automatenspiel ist ohne Begleitung eine ganz andere. Ganz zu schweigen vom ausschweifendenden Nachleben, welches ich in diesem Jahr völlig aussen vor gelassen habe. :blink:

Das einzige was mich am alleine Reisen aber wirklcih gestört hat, war die Art und Weise wie ich häufig vom Servicepersonal in den Restaurants behandelt wurde. Nicht selten habe ich mich gefühlt wie ein Gast zweiter Klasse. Wobei, wie in meinem Bericht bereits erwähnt, auch hier die löblichen Ausnahmen die Regel bestätigen. :pinch:

Zu Vegas selber gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen, was in den letzten Beiträgen nicht bereits erzählt wurde. Es ist und bleibt die tollste und aufregendste Stadt der Welt und nach wie vor zieht sie mich mit all ihren Facetten total in ihren Bann. Aber wie bereits von zahlreichen anderen Usern vermerkt, kommt man nicht herum zu erwähnen, dass im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie alles teurer geworden ist. Hotelzimmer, Essen, Drinks, Taxis, Min-Bets, you name it… Den Gästen scheint dies allerdings wenig auszumachen, denn die Stimmung und die Ausgelassenheit haben sich glücklicherweise nicht verändert. Im Gegenteil, man hat irgendwie gespürt wie froh und dankbar die Leute sind, ihr Vegas wieder „normal“ und ohne Einschränkungen erleben zu dürfen. :woohoo:

Bezüglich Poker ist insbesondere die neue Heimat der WSOP im Ballys / Paris hervorzuheben. Diese ist ein grosses Upgrade gegenüber seinem Vorgänger. Diejenigen unter euch, welche mal während der Series im Rio waren, werden sich erinnern wie saukalt es dort jeweils war, speziell im Pavillon Room. Dieses Jahr konnte ich zum ersten mal einen ganzen Tag durchspielen ohne einen Hoodie anzuziehen und trotzdem befürchten zu müssen, den Rest des Urlaubs herumzuseuchen. Zudem kommt natürlich noch die Tatsache, dass die WSOP zum allerersten Mal direkt am Strip stattfand. Nebst den kürzeren Wegen für die meisten Spieler, hatte dies auch einen sehr positiven Effekt auf die Essensauswahl während den Dinner-Breaks. Alles in allem kann ich den Organisatoren hier ein grosses Kompliment aussprechen. :)

Obwohl ich auch bei den Pokerturnieren, wie bei allen anderen Spielen, letztlich einen leichten Verlust verbuchen musste, bin ich mit meinem Spiel mehrheitlich zufrieden. Das erste Turnier habe ich dafür genutzt, mich etwas an die neue Umgebung zu gewöhnen und eine paar Hände mal etwas anders zu spielen. Das es gleich auch noch für einen kleinen Gewinn gereicht hat, war natürlich ein angenehmer Nebeneffekt. ;)

Tag 1A vom Monsterstack bleibt mir insbesondere auf Grund des sehr angenehmen ersten Tisches in Erinnerung. Hier hatte ich wirklich eine super Zeit und konnte das WSOP Feeling in vollen Zügen geniessen. Schade war nur, dass ich im letzten Level vor der Dinnerbreak zweimal mit der klar besseren Hand grössere Potts verloren habe. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass an diesem Tag mehr möglich gewesen wäre. Abgsehen von ein paar Händen, die man leicht anders hätte spielen können, muss ich mir hier allerdings nicht viel vorwerfen.

Der zweite Starting Flight dieses Turniers war sicherlich der intensivste Spieltag von allen. Zuerst der schwierige Start, dann die geglückte Adaption ans höhere Level, später der Aufbau eines respektablen Stacks und letztlich die grosse Entäuschung beim Ausscheiden kurz vor Ende des Tages. Retrospektiv muss ich allerdings sagen, dass ich an diesem Tag wohl mein bestes Poker ausgepackt habe. Klar gab es auch hier ein paar Hände, die nicht perfekt gespielt waren, insbesondere in den ersten paar Levels. Allerdings bin sehr zufrieden, wie ich mich nach den ersten Tiefschlägen erholt habe und in der Lage war mit diesen Pros mitzuhalten. Die letzten 10 Minuten waren natürlich frustrierend, aber im Nachhinein würde ich diese Hände wieder genau gleich spielen.

Ironischerweise habe ich ausgerechnet beim 800-Deepstack, welches das erfolgreichste Turnier in diesem Jahr für mich war, das Gefühl am wenigsten gut gespielt zu haben. Am Anfang habe ich für meine Verhältnisse viel zu loose gespielt und musste mehr als einemal eine gehörige Portion Glück in Anspruch nehmen, um im Turnier zu verbleiben. Immerhin konnte ich mich im Verlauf des ersten Tages steigern und je länger das Turnier dauerte, desto näher kam ich an mein A-Game.

Auf jeden Fall konnte ich wieder viele wertvolle Erfahrungen sammlen, welche mir bei kommenden Turnieren helfen und mein Spiel hoffentlich nachhaltig verbessern werden. Ich habe manchmal wirklich das Gefühl, dass zu einem absoluten Deeprun nicht viel fehlt. Klar muss an einem solchen Tag bzw. an solchen Tagen sehr viel zusammenpassen, doch bin ich überzeugt, dass dies früher oder später auch bei klappen wird. B)

Wie geht es nun weiter?

Konkrete Pläne für einen nächsten Vegas-Trip gibt es noch nicht. Klar ist aber, dass dies der einzige Besuch in 20220 bleiben wird. Im September gehts mit meiner Freundin für zwei Wochen nach Mexiko und die letzen verbliebenen Urlaubstage werden zwischen Weihnachten und Neujahr genutzt. Das Ziel ist es, nächstes Jahr wieder während der WSOP drübern zu sein. Dieses Mal aber gerne ein paar Tage länger und vor allem wieder in Begleitung von ein, zwei Kumpels. Erste Interessenten gibt es diesbezüglich bereits. ;)

Immerhin muss auf die nächste Turnierserie nicht ganz solange gewartet werden. Geplant ist zusammen mit den beiden Bräutigamen der letzten drei Jahren (ihr erinner euch: Junggesellenabschiede in Bangkok bzw. Amsterdam) Ende Oktober das Malta Poker Festival zu besuchen ( www.themaltapokerfestival.com/ ). Die entsprechenden Planungen laufen bereits und wir gehen davon aus, unseren Trip in den nächsten zwei, drei Wochen definitiv zu buchen. Falls gewünscht, werde ich auch hierzu gerne ein paar Zeilen schreiben, auch wenn dies bezüglich Vegas etwas off-Topic ist. :whistle:

Zum Schluss möchte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, mich ganz herzlich bei euch allen zu bedanken. Das Schreiben macht gleich doppelt und dreifach Spass, wenn man sieht, dass die Community gespannt mitliest. Und all die positiven Kommentare halten die Motiviation, den Reisebericht fortzustzen, natürlich aufrecht. Das Schöne ist ja, dass parallel noch drei superspannende und toll geschriebene Reiseberichte am laufen sind. Daher auch einen speziellen Dank und Gruss an Romy, Mampfi und den Pädagogen. Macht weiter so! In diesem Sinne vielen Dank euch allen und bis bald. :)

Gesamtbilanz:
Video Poker: -228$
Buffalo: -140$
Lock-it-Link: -100$
Big5: -200$
Cash Game Poker: -300$
3-Card Poker: -340$
Ultimate Hold’Em: -70$
Poker Turniere: -201.90$

P.S.
Luzern, Bern, Zermatt, aber auch Städte wie Thun oder Lugano oder Ascona gehören sicherlich zu den schönsten und sehenswertesten in der Schweiz. Aber Basel? Come on...
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