Freitag/Samstag 7./8. Juli Heimreise

Als mein Gatte das letzte Mal einen Abend mit Romy und Patrick in der Fremont Street verbracht hat, hatte das den legendären verpassten Heimflug zur Folge. Tja, hätte er mal mich dabei gehabt, damals! Ich stelle nämlich nicht nur den Wecker, sondern bin sogar noch vor dem Klingeln wach.

Gut, dass uns die erste Runde an Erics Bar durch gegangen ist! Und gut, dass ich das gelbe Zeug am Ende weg gelassen habe! Viel geschlafen habe ich zwar trotzdem nicht, und wie das blühende Leben fühle ich mich auch nicht, aber immerhin dreht sich das Zimmer nicht, und es ist nichts, was mit einem Aspirin nicht in den Griff zu bekommen wäre. Außerdem, ein bischen Katzenjammer gehört am Abreisetag doch dazu, man muss ja nicht gleich einen Tiger im Bad vorfinden...

Um elf Uhr hole ich meinen Mann aus dem Reich der Toten- es fehlt nur noch der Zettel am Zeh...



Kaffee hilft.



Außerdem hatte er, wie er erzählt, nochmal eine äußerst umtriebige und erfolgreiche Nacht im Casino, ja, auch der Begriff "Handpay" kommt in seinem Bericht vor. Zwar hat unter dem Strich nach zwei Wochen natürlich doch wie immer das Haus gewonnen, aber die leichten Verluste sind verschmerzbar, und, das sei hier schon mal vorweg genommen, Host Kimberley streicht dafür auch noch einiges von der Endabrechnung.

Da wir gestern schon einiges vorgepackt hatten brauchen wir jetzt nich mehr all zu lange, und die Zeit reicht noch für ein Frühstück. Da es im heimischen Café eine halbstündige Wartezeit gibt - und die haben wir dann doch nicht mehr- wird unsere Henkersmahlzeit ein Ausflug nach gegenüber in den Earl of Sandwich. Ist okay, aber dass denen tatsächlich gerade als wir kommen der Kaffee ausgeht- geht gar nicht!!

Als wir von dort wieder zurück kommen, funktionieren unsere Zimmerschlüssel nicht mehr, obwohl uns ein Late Checkout zugesagt worden war. Das Housekeeping lässt uns aber wieder rein, und kurz darauf kommt auch der bestellte Bellman. Leider so früh, dass wir gar keine Chance mehr haben, uns von der Aussicht zu verabschieden. Statt dessen wird überall nochmal kontrolliert, dass nix liegen bleibt, was nicht liegen bleiben soll.

Um 13 Uhr zieht dann unsere kleine Gesellschaft im Trauermarsch zum letzten Mal durch das Casino des Cosmo, wo am Valet schon ein angemessen trist-schwarzer (aber sehr schicker) Wagen unser harrt.

"The Green Mile", Edition 2023:





Der Chauffeur ist sehr nett und Daniel bekommt nochmal einen schöne Unterhaltung bis zum Flughafen.
Der Check-In geht problemlos, wir verbringen noch einige Zeit in der (relativ langweiligen) Club Lounge, und ich nutze die Zeit zum Bericht schreiben.

Am Gate verzögert sich das Einsteigen erstmal. Hm, da verlegen sie den Flug nach vorne, und dann verbringt man die Stunde doch wieder irgendwie mit Warten. Als wir endlich einsteigen dürfen, erklärt sich der Grund ganz schnell von selber: die Klimaanlage ist ausgefallen, in der Wüste bei etwa 40 Grad eine wirklich feine Sache! Laut Durchsage beeilen sich zwar alle, dass wir möglichst schnell in die Luft kommen, aber "schnell" ist eben relativ, und der zur Verfügung stehende Sauerstoff ist echt überschaubar- jedenfalls fühlt es sich so an, als müsste man um jeden Atemzug kämpfen!

Endlich bewegt sich das Flugzeug rückwärts. Aber nur wenige Sekunden. Dann tut es einen lauten Schlag, der ganze Flieger erbebt, nicht nur mir entfährt ein Schreckenslaut!
Wir stehen.
Und wir warten.
Dannn, Durchsage: kein Personenschaden am Boden, aber irgendetwas ist gerissen und abgestürzt. Uns ist klar: jetzt muss das ganze Ding nochmal gecheckt werden. So ist es auch. Das bedeutet: alle Mann erstmal wieder raus! Und dann, mal sehen...

Naja, immerhin ist es zurück am Gate wieder kühler! Aber unser Gefühl ist mies: kommen wir heute wohl noch weg? Daniel ist da realistisch und sieht seinen Puffertag zuhause sich gerade in der heißen Wüstenluft auflösen...

Wir warten die nächste Ansage ab: es gab wohl ein Kommunkiationsproblem: der Schiebewagen hatte mit dem Ausparken des Fliegers begonnen, bevor dort die Bremsen gelöst worden waren. Daraufhin war ein Bolzen gerissen, und einen Ersatz vor Ort gibt es nicht. Sondern bestenfalls in L.A. Klingt ja großartig! Wir müssen am Gate bleiben und weiter warten, und mein Reisebericht ist schon fast wieder auf Stand. Irgdenwann muss ich mir mal die Füße vertretet und latsche einmal das Terminal ab. Daniel geht im Anschluss auf ein Bierchen zurück in die Lounge, während ich am Gate die Stellung halte.



Und dann, endlich, die Frohe Botschaft! Der Schaden ist repariert (die Klimaanlage aber leider nicht...), und mit knapp drei Stunden Verspätung dürfen wir doch noch einsteigen! Frohlock!
Ich schicke schnell noch eine Mail in die Heimat, damit Dad auf Stand ist, wenn er aufwacht (in Deutschland ist es ja noch Nacht), und dann geht es endlich in die Luft!!

Zum Glück sind die aufregenden Ereignisse damit zu Ende. Einen letzten Blick auf die Stadt haben wir leider nicht mehr, wir sitzen auf der falschen Seite. Daniel verweigert mehr oder weniger den kompletten Service- auf Rückflügen schmeckt das Essen eben nicht so gut, und den Alkohol verkneift er sich im Hinblick auf die kommende Autofahrt auch.

Will nix- nur heim! (oder wieder zurück!)



Immerhin schaffen wir es aber, ein paar Stunden zu schlafen, auch wenn es sehr warm bleibt (wenn auch nicht so schlimm wie am Boden), und der Großvater vor mir einmal schreiend aus einem Albtraum geweckt werden muss. Naja, dafür habe ich Verständnis. Das habe ich mit meiner Mutter auch schon im Flieger erlebt.

Mit nicht ganz drei Stunden Verspätung (also knapp zu wenig um ein "Schmerzensgeld" einfordern zu können) erreichen wir schließlich Frankfurt. Angesichts unserer sechs Koffer fühlt sich der deutsche Zollbeamte verpflichtet, uns ein paar Fragen zu stellen. Man kann aber richtig sehen, dass er über unsere Antworten ziemlich froh ist- er sieht nicht so aus als hätte er groß Bock tatsächlich ernsthaft in die Koffer sehen zu wollen. Und es ist ja auch wirklich nichts verwerfliches drin, nur Mitbringsel einmal quer durch den Walmart.



In Frankfurt ist es auch nicht viel kühler als in Vegas. 35 Grad zeigt das Thermometer, als wir die 200 Kilometer nach Hause antreten. Da es Samstag Nachmittag ist, kommen wir gut durch, aber beide sind wir heilfroh, als die letzte Etappe geschafft ist.

Das Haus steht noch. Der Garten ist ordentlich gewuchert. Dad und Elvis sind wohlauf, und beide scheinen sich einfach nur zu freuen, dass wir zurück sind. Und wir, wir freuen uns auch.
Wir sind heil zurück. Und bis auf eine ausgelaufene Dose Smirnoff Strawberry im Mitbringselkoffer hat alles überlebt. Gibt es halt noch eine Ladung Wäsche mehr, so what...

Damit ist unser wunderschöner Urlaub beendet! Und dieser Reisebericht ebenfalls. Bis auf das Fazit. Aber dazu lasse ich hier erstmal noch ein wenig sacken...

Sehr schön geschrieben:)
Jetzt hast Du mich doch nochmal überholt.. Das war wieder ein toller Bericht und das Beste.. wir waren an einigen Stellen live dabei

Nach Vegas ist vor Vegas..

LG Romy

Ach Schade - schon wieder zu Ende
Habe sehr gerne mitgelesen - Vielen Dank für den tollen Bericht
Applaus Applaus

Hab vielen lieben Dank fürs mitnehmen, ein mega Bericht !

VG
BJ

Jupp. Ihr solltet wirklich öfter nach Vegas fliegen (..und davon berichten) Top!
Danke insbesondere noch für den Tipp mit Stranger Things. Hätten wir ohne Dich verpasst, was echt schade gewesen wäre..

NOCH öfter?
Das täte Leber, Geldbeutel und Waage aber gar nicht gut!

Aber danke schön!!

So, 

mit einiger Zeit Abstand wird es nochmal Zeit für ein kleines Fazit!
Also, wie war´s?

Tja, es war wirklich ein ziemlicher Traumurlaub, würde ich sagen. Mit nur minimalen Abstrichen, wie zwei Tage Erkältung bei Daniel oder den paar unsicheren Stunden, als sich der Rückflug so verzögert hat. War aber alles kein Beinbruch. Die guten Erinnerungen überwiegen deutlich!

Zum Wetter: Vegas im Juli muss man natürlich mögen. Wir dachten, wir hätten schon die brutalste Hitze abgekriegt, aber wie sich gezeigt hat, wurde es nach unserer Abreise tatsächlich nochmal heißer und blieb es auch. Damit muss man klar kommen, aber ein echtes Problem hatten wir damit nicht. Wir mögen Vegas grundsätzlich immer, aber besonders im Sommer! 

Zum Spiel: Daniel hatte ein paarmal richtig fette Handpays, was sich auf seine Spielbilanz positiv ausgewirkt hat. Natürlich ist es trotzdem roundabout keine Schwarze Null geworden, aber das erwartet in Vegas doch auch niemand ernsthaft. Spielen ist Unterhaltung, und Unterhaltung kostet im Allgemeinen. Und in Vegas im Besonderen erst recht.

Ich persönlich habe deutlich mehr verzockt als in anderen Jahren, was den höheren Einsätzen geschuldet war. Ich saß sicher nicht häufiger an Automaten als sonst, vielleicht sogar eher weniger, aber gerade am Strip gab es für mich eben kaum noch "günstige" Einsatzmöglichkeiten. Offstrip ist das deutlich besser, am besten war es im Red Rock. 
Gar nicht zu spielen geht für mich aber auch nicht. 

Drinks: gibt es immer noch, und auch wieder ein bischen mehr Auwahl als unmittelbar nach Corona, finde ich. Und eben auch für "kleine" Spieler wie mich. Nicht so viel wie vor der Pandemie, das nicht, aber es hat sich wieder auf ein Level eingependelt, das ich ok finde. Man kriegt was. 

Hotel: Das Cosmo ist immer noch eine Spitzenlocation und scheint sehr angesagt zu sein. Die Balkone sind Klasse, und wir werden die Aussicht nie leid! Im Sommer gibt es für uns kaum eine Alternative!
Dieses Jahr konnte Daniel seinen Platinum-Status so richtig auskosten, und zumindest ein paar Tage mit einem "richtigen" Host genießen. Leider wird sich das ab Februar ändern, denn die Übernahme von MGM ist für Identity Members mehr als nur ein Schritt zurück. Man wird gleich mehrere Stufen downgegradet, das konnte man ja schon allenthalben nachlesen. Das tut richtig weh! Deswegen wird man abwarten müssen, wie und ob es bei uns im Cosmo weiter geht.

Allerdings haben wir die Flüge für die nächste Reise über Silvester schon gebucht, und dann werden wir auf jeden Fall nochmal im Cosmo absteigen. Was danach kommt, muss man eben sehen.

Highlights: hier möchte ich mindestens drei Punkte aufzählen, die bei mir ganz oben stehen:

zum einen die Show mit Wayne Newton, die wir beide echt Hammer fanden! Ist aber bestimmt nicht jedermanns Sache, sondern wirklich was für Fans. Die bekommen aber dann auch wirklich was geboten!

Zweitens: die Kugel!! Dabei zu sein wie "The Sphere" zum ersten Mal eingeschaltet wurde war echt ein fantastisches Erlebnis (und ein weiterer dicker Pluspunkt für den Cosmo-Balkon!)

Drittens: die Gesellschaft. Ja, damit seid ihr gemeint, Romy und Patrick! Vielen Dank, dass ihr die Julihitze auf euch genommen habt! Mit euch zeitgleich vor Ort hat einfach unfassbar viel Spaß gemacht!! Egal ob am Pool, bei unserer kleinen Balkonparty, im völlig abgehobenen Golden Tiki oder natürlich in der Fremont Street- Ich hoffe echt, wir brauchen nicht wieder so viele Jahre, bis wir das nochmal schaffen! 

Weitere durchaus erwähnenswerte Höhepunkte waren zum Beispiel die völlig unnötige, aber natürlich supergeile Präsidentensuite ganz zu Beginn im Hilton, oder auch das Baseballspiel beim Red Rock.

Die Fahrt nach LA war natürlich ziemlich bekloppt, dennoch fand ich die Art der Reise im Kleinbus schon ganz in Ordnung. Wer das unbedingt in eine Tagestour packen will, muss schließlich immer irgendwelche Abstriche machen. Die Zeit vor Ort war interessant und vor allem mal ganz was anderes!

Essen: Kulinarisch ist die Empfehlung der Saison das China Poblano. Wer experimentierfreudig ist und in einem entspannten Rahmen zu zahlbaren Preisen einfach mal was Neues ausprobieren möchte, dem sei es an Herz und Magen gelegt!

Das Vanderpump punktet dagegen vor allem mit der Optik, schreit aber nicht nach sofortiger Wiederholung. Und die Peppermill sinkt aufgrund mittlerweile wirklich überteuerter Preise langsam aber sicher in unserer kulinarischen Gunst.
Ansonsten waren wir wieder in vielen Dinern unterwegs, wo die Karte zwar immer ähnlich ausschaut, die wir aber trotzdem einfach gerne ausprobieren. Mittlerweile macht uns das tatsächlich mehr Spaß als die edleren Gourmettempel.

Die Überraschung: das war wohl der Stranger Things Laden, der einfach so aus dem Nichts aufgetaucht ist. Vermutlich wird er dort auch irgendwann wieder verschwinden. Wer sich dafür interessiert, halte sich besser ran!

Ja, damit bin ich jetzt wohl tatsächlich am Ende. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei meinem Reiseorganisator DekaDan, der mal wieder alles rund um die Reise bis zur Perfektion organisiert hat! Weil er es kann, und weil es ihm Spaß macht! Nachdem ich im Februar selber Reiseleiterin einer fünfköpfigen Gruppe war, weiß ich sein Rundum-Sorglos-Paket nochmal mehr zu schätzen! Der Reisebericht ist wie immer eine kleine Möglichkeit, Danke, Schatz!!! zu sagen!

Danke auch an die Mitleser und vor allem auch an die wenigen, die sich gelegentlich mal zu Wort gemeldet haben. Es macht nämlich einfach nochmal viel mehr Spaß zu schreiben, wenn auch mal eine Reaktion kommt und man nicht nur "ins Leere" schreibt.

Reiseberichte sind übrigens auch das, was wir im Forum am liebsten lesen. Also, traut euch, und erzählt doch auch mal ein wenig. Egal was oder wie ausführlich! Gedanken von Gleich- oder zumindest Ähnlichgesinnten sind nie langweilig! :-)

Nach Vegas ist vor Vegas!
In diesem Sinne: bis Dezember!

Daniel



und Doro! :-)

Vielen Dank für den kurzweiligen Reisebericht und das Fazit. Ich habe mich immer sehr darauf gefreut. Und hoffe, dass ich es auch mal wieder nach Vegas schaffe. Das Motto teilen wir zumindest, „nach Vegas ist vor Vegas“. Euch eine gute Zeit und viel Spaß bei der nächsten Reiseplanung.

Grüße aus der Berlin Region, Claudia

Danke danke danke... für den Bericht.. die netten Erwähnungen und dafür, dass wir es auf die Highlight Liste geschafft haben. . Ich kann nur sagen "was ist besser als vegas? Vegas mit Gleichgesinnten!!
Wir hoffen auch auf eine Wiederholung.. ?
LG Romy