Hallo und vielen Dank erst einmal an die Forumsmitglieder, die mir bei der Hotelwahl geholfen haben und auch sonst ein paar gute Tipps bereit hatten. Von mir nun also auch ein Bericht zu unserer Las Vegas Erfahrung, der genauso kurz ist wie unserer Aufenthalt dort.

Meine ursprüngliche Planung sah vor, dass wir zwei volle Tage in Las Vegas verbringen wollten. Nachdem ich dieses Forum entdeckt und hier viel gelesen hatte, entschied ich mich dafür, 5 Nächte, also 4 volle Tage zu bleiben und buchte dann auch so vor. Wegen anderer geplanter Aktivitäten (Wave Permit, Hausboot auf dem Lake Powell) mussten wir den Aufenthalt dann doch auf 3 Nächte kürzen.

Am Montag, 23.5. kamen wir recht spät in Las Vegas an. Nach einigem Fehlversuchen fanden wir dann den Parkplatz vom Tropicana. Das Einchecken ging um diese Uhrzeit recht fix und schon nach kurzer Zeit konnten wir unser Zimmer betreten. Der recht schlichte Stil und die saubere neue Einrichtung haben mir sofort zugesagt. Es stellte sich auch in den nächsten beiden Tagen heraus, dass für uns dieses Hotel goldrichtig war, alle anderen waren mir nämlich zu kitschig. Nur das Cosmopolitan hat mir noch deutlich besser gefallen, aber so viel Geld wollte ich nicht ausgeben. Was allerdings gar nicht geht, ist der penetrante Kokos-Gestank im Tropicana. Wie ein Teenager, der das erste Mal Eau de Toilette benutzt.
Es war ca. 22 Uhr und wir wollten dann noch Essen gehen, was sich als erstaunlich schwierig heraustellte, weil alles schon geschlossen hatte bzw. keine neuen Gäste annahm. So landeten wir bei irgendeiner Pizzabude im MGM Foodcourt.

Nächsten Morgen gingen wir um 9 Uhr los, wollten den Strip herunterlaufen und irgendwo frühstücken gehen. Es war schon recht heiss und es hat mich erstaunt, wie viele Leute schon unterwegs waren und insbesondere wie viele biertrinkende Horden. Ich dachte, das wäre nur zu Hause so (Ich wohne in Berlin-Neukölln).
Schliesslich kamen wir zum Cosmopolitan, das mir sehr gefallen hat und erinnerte mich an den Wicked-Spoon-Thread hier im Forum. Und so fielen wir dort zum zweistündigen Brunch ein und ich fand es wirklich toll! (Näheres in besagtem Thread). Bis in den Abend hinein verspürte ich keinen Hunger mehr. Danach liefen wir noch bis zum Venetian und fuhren dann mit dem Zug zurück ins MGM. Ich war dann noch im Pool im Tropicana, das war allerdings ein kurzes Vergnügen, weil der kurz darauf geschlossen wurde. Das fand ich schon sehr lame und eines Hotels in Las Vegas nicht würdig, dass man abends nicht mal in den Pool darf.
Später kam dann doch der Hunger und wir sind noch ins Outback, wo ich ein leckeres, besonders lange gereiftes Ribeye-Steak gegessen habe, natürlich medium-rare. Den späten Abend haben wir damit verbracht, ins Mandalay Bay zu laufen und dort noch in die Minus 5° Ice Bar zu gehen. Ist ganz nett, aber ziemlich überteuert. Ein kleiner Tipp von mir: Zieht auch wirklich die Handschuhe an, die man dort bekommt, sonst liegt das Glas, welches natürlich aus Eis ist, schneller auf dem Boden als man gucken kann. Ja, das ist mir passiert.

Am letzten Tag haben wir unseren Plan verwirklicht und sind bis zum Stratosphere Tower gelaufen. Auf dem Weg dorthin haben wir uns natürlich noch die anderen Hotels angesehen. Das Caesar's Palace hat mir ganz gut gefallen und das Wynn am allerwenigsten, so ein übler Kitsch, ich habe nur zugesehen, möglichst schnell wieder herauszukommen. Den nördlichsten, etwas heruntergekommenen Teil vom Strip fand ich recht spannend, das schmuddelige Riviera mit billigen Sex und "Extreme Midget Wrestling", ganz großartig.
Oben auf der Plattform des Stratosphere Tower haben wir dann die Aussicht genossen und uns auch noch den X-Scream gegeben.
Abends waren wir dann im L'Atelier de Joel Robuchon essen. Dieses Restaurant hat einen Michelin-Stern und ist sozusagen der modernere kleine Bruder seines daneben liegenden Drei-Sterne-Restaurants. Man sitzt an einem langen Tresen direkt an der offenen Küche und die Kellner stehen dahinter, was traditionelle Serviertechniken deutlich erschwert. Wir hatten ein sechsgängiges Degustationsmenu mit korrespondierenden Weinen, einmal vegetarisch, ich wollte jedoch auf Langustinen und Foie Gras nicht verzichten. Schön war es, aber dennoch stimmte das Preis/Leistungsverhältnis nicht. Ich war in Frankreich für den gleichen Betrag schon deutlich besser essen. Terroir und alte Traditionen lassen sich nun mal nicht so einfach ersetzen. Aber das soll kein Vorwurf sein.
Nächsten Tag mussten wir dann früh aufstehen, so dass wir recht früh schlafen gegangen sind.

Zwei Tage haben mir gereicht, aber es war durchaus nett, eine Stadt, die man schon mal gesehen haben sollte. Grössere Begeisterung konnte sie bei mir nicht auslösen, denn Zocken interessiert mich nicht und ich empfand die Casinos eher etwas nervig. Der Hauptgrund aber, warum ich froh war, Las Vegas zu verlassen, war aber ein anderer. Ich finde die Natur in dieser Ecke der USA einfach so großartig, dass eine Stadt da bei mir nun mal keine Chance hat.

Gruß
Stefan

Hallo Stefan,

besten Dank für Deine Zeilen!
Von vielen, welche sich hier Infos holen, hört man nie wieder etwas.
Vielleicht auch, weil diese von Vegas gar nicht mal sooo begeistert waren. Auch wenn ICH (...obwohl ich kein Zocker bin) das nicht verstehen kann, so finde ich es durchaus interessant auch mal etwas kritischere Sichtweisen hier zu lesen.

Meistens höre ich eher, dass 2, 3 Tage in Vegas viel zu kurz waren - aber es lässt sich eben nichts pauschalisieren.

Gruß,
Daniel

Ich bin zwar nicht der gleichen Meinung wie Stefan, aber ich kann sie akzeptieren und nachvollziehen.

Die Natur im Südwesten ist einfach großartig, Bryce Canyon, Grand Canyon, Monument Valley, dafür hat Mutter Natur Millionen von Jahren gebraucht, Vegas ist kaum älter als eine Fliege dagegen....

Muss ehrlich sagen, dass ich beim ersten Besuch auch einen Tag gebraucht habe, um mich an Vegas zu gewöhnen. Super Wetter draußen, warm, sonnig, aber in den Hotels kein Tageslicht, die Aircondition ist schon fast zu kühl, kein Gefühl für die Tageszeiten. Auch heute sind die Möglichkeiten, ein Bierchen an der frischen Luft zu geniessen, viel zu dürftig. Aber eine Stadt, die 24 Stunden an 365 Tagen geöffnet hat, die muss man erst mal finden!

Danke für den Reisebericht und auch für die kritischen Anmerkungen!

Nur eine Sache kann ich nicht ganz nachvollziehen: Du stehtst nicht auf Kitsch und findest aber das Cosmo besonders schön ??? Also mir gefällt das Cosmo auch (gerade so) aber es ist doch schon ziemlich kitschig, oder? Dagegen ist das Aria die reinste VW-Händler-Verkaufshalle...

Nur LV ist uns auch zu wenig. Unser Urlaub steht immer in Verbindung mit einer längeren Rundreise durch die Naturschönheiten des Westens (CA, Utah, Yellowstone, Mount Rushmore,...). Und zum Abschluss noch Entspannung pur in LV (Konzerte, Shows, Zocken, Pools genießen,...)

Hallo Eisenrad,danke für deine Eindrücke.Schade daß dir Vegas nicht ganz so gut gefallen hat.Ich persönlich finde sowohl die Landschaft in den Nationalparks sowie die Stadt an sich total faszinierend.Wo ich mit Dir einer Meinung bin ist das Outback und das Wynn bzw. Encore.
Finde die beiden Hotels zwar auch faszinierend von der Optik aber ich würde dort nicht übernachten wollen,weil ich mich dort irgendwie total unwohl fühle(besonders im Encore).Kann es aber merkwürdigerweise nicht erklären warum dem so ist.

Hi Eisenrad,
danke für Deine Eindrücke, die Du uns von Las Vegas geschildert hast. Finde es auch schade, dass es Dir nicht so gut gefallen hat, aber die Geschmäcker sind ja Gott sei Dank verschieden. Ich meine aber auch, dass man in so kurzer Zeit wie Du sie dort warst, nur einen klitzekleinen Einblick bekommen kann. Die Nationalparks und die Landschaft fasziniert mich auch immer wieder. Ich liebe einfach beides, zum einen die Natur, aber zum anderen eben auch Las Vegas mit all seinen Facetten.
LG

Noch mal zu Erläuterung: Mir hat es schon gefallen, aber ich bin mittlerweile nun mal lieber in der Natur als in Städten. Das war 1990, als ich schon mal in Las Vegas war anders. Damals hätte ich sogar gerne gezockt, konnte es mir aber nicht leisten.
Ein bisschen habe ich diesmal sogar gespielt. Ich habe eine 5-Dollar-Note in einen dieser Penny-Slots gesteckt und gleich beim ersten mal 10 Dollar gewonnen, also das 1000-fache meines Einsatzes. Gar nicht auszudenken, wenn das kein Penny-Slot gewesen wäre

Nächstes Jahr fahren wir wieder in die USA und werden wohl Las Vegas als Start- und Endpunkt wählen. Vielleicht bleiben wir am Ende ein paar Tage Off-Strip, um die Reise locker ausklingen zu lassen.

Gruss
Stefan

Also ich mag auch beides: die Stadt und das drumrum. Es kommt drauf an, mit wem ich in Urlaub fahre - jetzt z.B. im Rahmen einer Rundreise mit meinem Mann durch CA mit anschl. Abschluss in LAS. Im November fliege ich NUR wegen LAS mit 3 Freundinnen hin, da wird dann sicher Power-Shopping auf dem Plan stehen (black friday). Bin auch schon wegen 6 Tagen hin geflogen. Der Flug ist zwar nervig, geht aber irgendwie rum.
Genauso bin ich auch schon 6 Tage nach Bangkog oder 6 Tage nach Shanghai geflogen. Urlaub und Vegas ist immer toll - sei es mit Freunden oder der Familie.

urmel schrieb: Urlaub und Vegas ist immer toll - sei es mit Freunden oder der Familie.

Oder alleine! Kenne kaum einen besseren Ort auf der Welt um alleine Urlaub zu machen

da kann ich nix zu sagen, war noch nie alleine im Urlaub, ich glaube dass ich dazu auch nicht der Typ bin, da ich gerne rede und mich austausche. Ich weiß, ich weiß..... da gibts auch genügend Amis zum Reden, aber mir fehlt dann einfach das Vertraute und so weiter... kann das schwer beschreiben, aber wenn ich mir z.B. was schönes kaufe, dann will ich auch Bestätigung von der Freundin/Freund - z.B. "wie findest du es" etc. und an der Reaktion kann ich dann schon erkennen - das ist es oder ich tausch es besser wieder um. Die Mädels kennen das sicher. Nur mal ein kleines Beispiel; auch beim Abendessen unterhalte ich mich gerne. Ist irgendwie blöd, so alleine da rumzusitzen - sieht so aus, als ob man keine Freunde hätte

Hallo!

Na ich sag da nur, ich bin doch nicht verheiratet und fahre dann
alleine in den Urlaub *ggg*

Nene so leicht kommt mein Mann da nicht weg.
Und zum Shoppen muß er auch mit, spare doch jetzt schon.

Aber zum Thema:

Man muß das Blink Blink und Kling Kling auch schon ein wenig
mögen, denn das ist überall.
Wobei ja auch LV als Start für Ausflüge gut dienen kann.
Aber das probieren wir dann selbst noch aus.
Also ich das erste Mal in den Staaten war, sind wir einmal von links
nach rechts gefahren und da war schon vieeeeeeeeeel Landschaft zu sehen.


In Amerika gibts ja noch ne Menge anderes außer LV.

Viel Spaß beim nächsten Mal

Andrea und Bernd

Manchmal klappt das mit dem gemeinsamen Urlaub einfach nicht, wenn beide berufstätig sind und dafür finde ich Las Vegas schon für einen Alleinreisenden ideal.
Hier kann man sich rund um die Uhr beschäftigen und es kommt keine Langeweile auf oder Einsamkeit.
Und ich genieße einfach den preiswerten Luxus.

Eisenrad schrieb: Abends waren wir dann im L'Atelier de Joel Robuchon essen. Dieses Restaurant hat einen Michelin-Stern und ist sozusagen der modernere kleine Bruder seines daneben liegenden Drei-Sterne-Restaurants. Man sitzt an einem langen Tresen direkt an der offenen Küche und die Kellner stehen dahinter, was traditionelle Serviertechniken deutlich erschwert. Wir hatten ein sechsgängiges Degustationsmenu mit korrespondierenden Wein en, einmal vegetarisch, ich wollte jedoch auf Langustinen und Foie Gras nicht verzichten. Schön war es, aber dennoch stimmte das Preis/Leistungsverhältnis nicht.

In diesem Restaurant waren wir auch schon mal. Das Essen war gut, aber nicht genial und somit ein wenig zu teuer. Allerdings konnte man dort einen Wein kaufen , der mich schwer begeistert hat. Ein Weisswein , dessen Name mir leider nicht mehr einfällt... Habe schon probiert ihn wieder zu finden, bis jetzt ohne Erfolg.

Joel70 schrieb: Manchmal klappt das mit dem gemeinsamen Urlaub einfach nicht, wenn beide berufstätig sind und dafür finde ich Las Vegas schon für einen Alleinreisenden ideal.
Hier kann man sich rund um die Uhr beschäftigen und es kommt keine Langeweile auf oder Einsamkeit.
Und ich genieße einfach den preiswerten Luxus.

Oder man kann dort mal eine Zeit der Leidenschaft des Zockens nachgehen ohne auf die Uhr schauen zu müssen. Kann ausschlafen. Ist nicht immer so bei kleinen Kindern. Dank an meine Frau und meinen Kindern, die mir jetzt schon das dritte Jahr meine kleine Freiheit gönnen.
Aber nicht jeder Partner läßt den anderen alleine in diese unfassbare Stadt.

@mabuede
Ich gratuliere Dir echt zu Deiner tollen Frau, dass sie Dir Deinen Spaß läßt. Finde ich echt klasse!
LG