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THEMA: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht

Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 08 Mär 2013 13:40 #138588

Mission "Rentnerglück"- Der Reisebericht

Nun denn, hier kommt der versprochene Bericht über die achttägige Vegasreise von mir mit meiner Mutter. Für alle, die jetzt erst zugeschaltet haben folgende Vorbemerkungen: meine Mutter feierte in Vegas ihren 71. Geburtstag, hat seit vielen Jahren Parkinson und geht, seit ihr letztes Jahr die linke Kniescheibe entfernt wurde (nach vielen verpfuschten OPs) an einer Krücke und trägt eine Schiene am Bein. Wobei die Krücke schon eine echte Steigerung ist, davor war es ein Rollator.

Zweimal war ich mit ihr in den letzten drei Jahren schon in Vegas, und es hat ihr supergut gefallen. Letztes Jahr mußte die bereits gebuchte Reise dann wegen einer erneuten überraschenden OP storniert werden, und es sah lange nicht so aus, als würden wir noch einmal reisen können. Während ihrer vielen Klinikaufenthalte hab ich mir dann selber geschworen, wenn sie sich nochmal so weit aufrappelt, dass eine Reise wieder möglich wird, dann machen wir das auf jeden Fall! Insofern war die geplante Reise auch eine große Motivation für sie und bedeutete nicht nur einfach eine Woche Urlaub, sondern auch eine Herausforderung für uns beide, aber auch eine wichtige Bestätigung, dass es gesundheitlich endlich wieder aufwärts geht und manche Dinge einfach wieder möglich sind. Andererseits war mir völlig klar, dass diese Reise im Vergleich zu den vorherigen sozusagen "mit gebremstem Schaum" geplant werden musste.

Ich buchte also einen Direktflug mit Condor, nicht nur um Zeit zu sparen, sondern vor allem um meiner Mutter lästiges und stressiges Umsteigen zu ersparen. In Frankfurt rein- in Vegas wieder raus- perfekt! Hotel sollte nach zwei Jahren "Imperial Palace" diesmal das "Flamingo" werden. Ich wollte unbedingt wieder die gute mittige Lage, aber bitte ohne Baustelle wie im IP bzw Quad, und einen halben Stern mehr hatte sich meine Mutter auch verdient. Große Ansprüche hat sie an ein Hotelzimmer aber nicht, deshalb habe ich auch nur die günstigste Kategorie gebucht. Trotzdem- ich war gespannt!

Sonntag, 24. Februar
Aufbruch Richtung Frankfurt gegen halb sieben in der Frühe. Mein Schatz ist so freundlich, uns seinen Sonntagsschlaf zu opfern und kutschiert meine Mutter und mich. Da wir alle im selben Haus wohnen muß meine Mutter nur eine Treppe bewältigen, um das Gepäck kümmert sich die Reiseleitung. Mein Vater verschläft die Aktion, von ihm hat sich die Chefin schon gestern Abend verabschiedet. Ist auch besser so.
Die erste halbe Stunde schneit es ziemlich stark, aber wir haben genug Zeitpuffer eingeplant und werden nicht nervös. Dann wird das Wetter auch besser, und nach zwei Stunden erreichen wir Frankfurt. Mein Liebster hilft uns mit dem Gepäck, wir haben pro Nase einen (noch) leichten Koffer dabei, in meinem steckt aber noch ein zweiter, quasi das Handgepäck für die Rückreise und Stauraum zum Einkaufen. Nach dem Einchecken kommt der Abschied von meinem Liebsten, wir machen es möglichst kurz, aber eine kleine Träne fließt bei mir trotzdem...

Da nicht mehr so viel Zeit bis zum Boarding ist machen wir uns flott auf den Weg durch den Sicherheitscheck. Diese Prozedur macht die Chefin immer etwas nervös, sie sagt, das bringt ihren Parkinson immer so richtig zum Galoppieren! Sie meistert die kleine Hürde aber gut.
Vor dem Gate ganz am Ende des Flughafens gibt es nochmal eine Ticketkontrolle, davor leider eine lange Schlange, oder eher ein Knäuel. Das Gate ist häßlich, überfüllt und eng, es gibt nicht mal eine Toilette, nur einen Getränke-und Snackautomaten. Ich hole uns ne Cola. Der Flug ist überbucht, die Kontrolle zieht sich, also pünktlich wird das heute nicht. Ich bin jetzt schon froh, dass wir nicht umsteigen müssen!
Endlich dürfen wir rein! Wir sitzen Reihe 11, leider in der Mitte, die Fensterplätze sind wohl alle schon im Voraus reserviert. Um uns herum sitzen jede Menge Franzosen. Der Start verzögert sich, denn das Flugzeug muß erst noch enteist werden. Gelobt sei der Direktflug! Vor drei Jahren haben wir nämlich genau aus diesem Grund unseren Anschlussflug verpasst, das passiert mir nicht nochmal! So können wir die Verzögerung gelassen hinnehmen, auch wenn die Aussicht auf noch längeres Flugzeugsitzen nicht so doll ist. Egal, wir sind drin!

Flugzeug ist enteist- Start! Zum Warmwerden gibt es den condorüblichen Cocktail- Cheerio, Miss Sophie! Das Filmprogramm reißt mich nicht vom Hocker, zum Glück bin ich Selbstversorger. Ich gucke passenderweise "Die schrillen Vier in Las Vegas" und "Casino". Die Chefin vergnügt sich mit Sudoku und hört dazu den Comedykanal. Dazwischen gibt es Mittagessen, man kann wählen zwischen Tortellini und Tortellini. Wir entscheiden uns spontan für Tortellini...
Einer Mitreisenden zwei Reihen schräg vor uns geht es gar nicht gut. Mehrfach wird per Durchsage nach einem Arzt oder einer Krankenschwester gefragt. Offensichtlich haben wir so jemanden nicht an Bord. Ich schlage innerlich drei Kreuze, einfach nur, weil es uns gut geht- gibt es einen mieseren Ort zum Krankwerden als diese Sardinenbüchse?
Acht Stunden nach dem Mittagessen gibt es nochmal was, nämlich eine Hühnerfrikadelle mit Kartoffelsalat. Gab es früher nicht zwischendurch zumindest mal ein paar Kräcker oder Erdnüsse? Was soll´s, die nächsten Tage werden wir mit Sicherheit nicht darben!

Ankunft 14.45 Uhr Ortszeit, also etwa eine halbe Stunde Verpätung- so what? Unsere Hintern sind platt, auch für kleine Menschen ist ein Langstreckenflug kein echter Spaß. Die Franzosen um uns herum drängeln ohne Ende, keine Chance für meine Mutter über die Lehne zu klettern. Eine stattliche amerikanische Lady in Lila bekommt das mit und versperrt hinter uns mit vollem Köpereinsatz den Gang, um für die Chefin Platz zu schaffen. Thank you!
Auf dem langen Marsch zur Immigration werden wir natürlich trotzdem von allen anderen überholt. Nach dem langen Sitzen braucht die Chefin eben etwas, um wieder in die Gänge zu kommen. Aber, siehe da, in der Halle angekommen werden wir sofort in die kürzeste und nächste Schlange gelotst. Unser Einwanderungsmensch ist auch total entspannt- wir dürfen rein, hurra!
Terminal 3 ist groß und geräumig, aber wenig glamourös. Egal, wir wollen hier ja nicht übernachten. Shuttlebusse sind jedenfalls da. Ich kümmere mich um Tickets, und kurz darauf sitzen wir bei Driver vwdnreph im Bus. Die Fahrt dauert relativ lange, denn auf der Route liegen noch das Luxor, das Monte Carlo, das New York und das Aria. Aber eigentlich ist die Rundfahrt so zu Beginn ganz schön.

Endlich- Flamingo! Zum Glück ist die Schlange am Check-In kurz. Ich frage nach einem Zimmer in der Nähe der Aufzüge mit dem Hinweis auf Mutters Humpelbein. Die Dame am Schalter bietet mir statt dessen ein Upgrade an. Wenn ich recht verstehe (ich muß mich auch erst wieder einhören), wäre für zusätzliche 20 Dollar die Nacht ein Go-Room drin, statt 50 Dollar, wie sie mir erklärt. Mit meinem Liebsten wäre das vermutlich gar keine Frage, aber meine Mutter ist da sparsamer gestrickt. Ich lehne also dankend ab, und wir bekommen unser Standardzimmer im 12. Stock. Die Dame schickt uns zu den Spa-Aufzügen, die ziemlich weit hinten in der Einkaufspassage liegen. Diesen Weg nehmen wir aber nur einmal, denn wie sich herausstellt ist der Weg von den vorderen Aufzügen aus wesentlich kürzer! War das jetzt ein Racheakt der Empfangsdame, weil ich das Upgrade nicht wollte oder wusste sie es einfach nicht besser? Ich frag doch nicht ohne Grund nach kurzen Wegen!
Unser Zimmer geht seitlich zum Bill´s, wir haben einen ziemlich guten Blick auf das Bellagio. Das Zimmer ist total in Ordnung. Ziemlich rosa, aber das war ja abzusehen. Die großen Panoramafenster finde ich dafür richtig gut, auch der Sessel ist ein Pluspunkt. Flachbildschirm scheint inzwischen auch Standard zu sein. Das Bad ist sehr klein, aber es reicht, und es hat ausreichend Handtücher. Ich baue für die Chefin den Schreibtischstuhl als Stützgeländer zwischen Bett und Bad auf. Ich mag die hohen Betten, sie dagegen fühlt sich darin "wie aufgebahrt".

Wir machen uns kurz frisch und gehen runter. Eigentlich hatte ich geplant, am ersten Abend per Shuttle ins Cold Coast oder Orleans zu einem günstigen Erstbuffet zu fahren. Jetzt stelle ich fest, das "Bill´s" ist bereits voll im Umbau, die Shuttlestation gibt es nicht mehr, jedenfalls nicht hier- Mist! Das wirft meine ganze schöne Planung über den Haufen! Was jetzt? Na schön, dann gehen wir eben in unser eigenes Buffet im "Flamingo", für weitere Wege reicht die Power der Chefin heute nicht mehr. Wir löhnen 60,51$ für zwei- da wäre das Gold Coast definitiv die günstigere Variante gewesen, für den Strip dagegen ist das ja völlig normal. Unsere Platzanweiserin ist Deutsche und wir bekommen dank der offensichtlichen Krücke einen Tisch schön nah am Geschehen.
Das Buffet ist bekannterweise Mittelklasse, aber nach dem Flugzeugfraß eine Offenbarung. Außerdem haben wir uns in den letzten Wochen im Hinblick auf die Reise bewusst karg ernährt, insofern sind wir jetzt glücklich: Ich kriege mein geliebtes Sushi und dazu einen mittelgroßen Hügel Shrimps, einen kleinen Hamburger, ein Stück Pizza. Beim Nachtisch freue ich mich über Cheesecake und dippe Marshmallows in den Schokoladenbrunnen. Der Cappucchino aus dem Automaten ist pappsüß, aber im Moment genau richtig.

Wir sind satt und eigentlich auch müde, aber eine Runde Zocken muss schon noch sein. Im Flamingo selber spricht uns nichts so recht an, aber im Margaritaville nebenan finden wir einen "Wizard of Oz". Die erste Margarita wird flott geliefert- jetzt sind wir angekommen! Aber lange halten wir nicht mehr durch. Auf dem Rückweg zu den Aufzügen melde ich uns noch bei Total Rewards an. Gegen 21 Uhr erreichen wir geplättet unser Zimmer.
Folgende Benutzer bedankten sich: VegasGirl, kinimod85

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Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 08 Mär 2013 14:40 #138591

Schöner Bericht, danke dafür !!!

Oliver

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Streite dich nie mit einem Idioten, er zieht dich auf sein Niveau herunter und schlägt dich mit Erfahrung.

Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 08 Mär 2013 14:49 #138593

ebenfalls schöner Bericht. Ich hoffe es geht bald weiter ....

Wie ist es dem Passagier ergangen der gesundheitliche Probleme hatte ?

Bei unserem ersten Flug von Atlanta nach Vegas ist eine Frau 5 Reihen vor uns zusammen gebrochen.
Wir haben das erst mitbekommen als die Flugbegleiter mit dem Notfallkoffer aufgaloppiert sind.
Zeitweise schien es gar nicht gut um die Frau auszusehen. Nach der Landung in Vegas mussten alle (ca. 45 Min.) sitzen bleiben bis die Frau notversorgt und von Notärzten aus dem Flugzeug getragen wurde. Ich habe mich damals die ganze Zeit abgelenkt, in dem ich aus dem Fenster geschaut habe.

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Letzte Änderung: von RUN5.

Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 08 Mär 2013 20:04 #138604

Ein wirklich schöner Bericht, sehr angenehm zu lesen :) Freue mich schon auf die Fortsetzung... :cheer:


RUN5 schrieb:
Bei unserem ersten Flug von Atlanta nach Vegas ist eine Frau 5 Reihen vor uns zusammen gebrochen.
Wir haben das erst mitbekommen als die Flugbegleiter mit dem Notfallkoffer aufgaloppiert sind.
Zeitweise schien es gar nicht gut um die Frau auszusehen. Nach der Landung in Vegas mussten alle (ca. 45 Min.) sitzen bleiben bis die Frau notversorgt und von Notärzten aus dem Flugzeug getragen wurde. Ich habe mich damals die ganze Zeit abgelenkt, in dem ich aus dem Fenster geschaut habe.


Ohjee...Ich bin ja selbst immer schon ein bisschen nervös beim Fliegen...Wenn bei meinem Flug so etwas wäre, würde es mir wahrscheinlich auch gleich schlechter gehen... :side:

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2018: Mandalay Bay
2013: THEHotel / Tropicana
2011: Tropicana

Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 09 Mär 2013 07:16 #138606

Ja, das hab ich vergessen zu erzählen. Während des Fluges wurde die Dame mal irgendwo hin geführt, kam dann aber auch wieder an ihren Platz zurück. Später ging sie dann wieder. Keine Ahnung, was eigentlich das Problem war, aber sie sah sehr blass aus, mit einem Stich ins Grünliche. Nach der Landung mussten wir auch erstmal sitzen bleiben, um Platz für die Sanis zu machen. Die Dame konnte aber immerhin noch laufen und aus dem Flugzeug geführt werden.
Es schien also immerhin nicht sooo bedrohlich zu sein, aber ein blödes Gefühl war es trotzdem. Die Anfrage nach einem Arzt kam nämlich schon relativ bald nach dem Start, und wurde wie gesagt nach einigen Stunden nochmals wiederholt, obwohl eigentlich klar war, dass in der Zwischenzeit keiner zugestiegen sein konnte. Wie denn auch? Was so ein Flugbegleiter wohl an Erste-Hilfe-Wissen drauf hat? Und gibt es an Bord wenigstens so was wie ein Notbett, um jemand mal hinzulegen? Keine Ahnung!

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Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 11 Mär 2013 13:24 #138657

Montag, 25. Februar

Die erste Nacht wird eher unruhig. Das erste Mal werde ich gegen 2 Uhr wach, schaffe es aber, nochmal einzuschlafen. Später werde ich von Waldgeräuschen und Vogelgezwitscher geweckt- hä? Ach, da hat wohl der letzte Gast den Wecker programmiert. Ich suche nach dem Ausschaltknopf, kriege es aber nicht hin. Also drehe ich erst der Kiste den Ton ab und dann mich noch einmal erfolgreich um.

Um halb sieben geht aber nichts mehr- wir sind wach und rappeln uns auf. Gegen halb 8 beginnen wir unseren ersten Tag. Zuallererst kaufen wir eine Telefonkarte, denn mein Handy tut hier nicht. Der erste Versuch, in der Heimat anzurufen, scheitert aber, irgendwas mach ich wohl falsch. Egal, jetzt wird erstmal gefrühstückt! Und das geht ja bekanntlich besonders schön im Buffet des Paris. Außerdem liegt es quasi gleich nebenan, ist also krückentauglich!
Hm, ist das seit dem Herbst teurer geworden? 45,38 $ für zwei- das hatte ich irgendwie noch bei etwa 40 $ in Erinnerung. Aber egal, ohne Mampf kein Kampf! Her mit Kaffee und Orangensaft! Ich esse ein lecker Crepe mit Kirschen, etwas Lachs und Forelle, Pancake mit Knusperspeck, ein Müsli mit frischen Blaubeeren, und ein Elsässer Törtchen- ich nenne mich schließlich nicht grundlos Mampfi!
Meine Mutter lässt sich Rührei mit Speck schmecken, dazu viel frisches Obst, wie Erdbeeren mit schön viel Sahne. Ein Eis zum Frühstück- warum eigentlich nicht? Damit sind ihre Kapazitäten erschöpft, aber vom Käse packt sie sich dann doch was für später ein. Macht man nicht, ich weiß. Aber so lange wir nicht die Tupperdosen auspacken wird es das Paris schon nicht in den Ruin treiben.

Wo wir schon mal hier sind, spielen wir gleich noch eine Runde "Goldfish". Cocktaildamen sind noch keine unterwegs, aber das macht nichts, wir sind eh noch voll. Danach besichtigen wir die Verkaufsräume der "Sugar Factory", denn die kenne ich noch nicht. Weil es dort aber keine Sitzgelegenheiten für fußlahme Rentner gibt, mache ich es kurz.
Im Planet Hollywood sind die Mädels schon bei der Arbeit, wir bekommen eine Margarita zu unserer Sitzpause. Danach wackeln wir durch die Miracle Miles, denn ich möchte gerne schon mal für Mittwoch Ticktes für "Vegas-The Show" besorgen, und das Theater liegt sozusagen am Wege. Unterwegs versuche ich nochmal mein Glück am Telefon- wieder nix. Mein Gott, muß ich blond sein! Verschieben wir´s doch auf morgen...
Wir sind vor dem Saxe-Theater angekommen - Mist, eine lange Schlange und nur eine einsame junge Dame am Schalter. Aber später noch mal eben wiederkommen ist für Krückengänger keine gute Option. Also parke ich die Chefin auf einer Bank und stelle mich an. Während ich warte betrachte ich die Auslage des Alpaca-Wolleladens neben dem Theater. Ein ausgestellter Pulli in lachsrosa lacht mich an. Aber den jetzt mitnehmen und den Rest des Tages mitschleifen? Nö, schließlich kommen wir Mittwoch doch wieder her.
Nach einer gefühlten Ewigkeit bzw einer realen guten halben Stunde in der Schlange hab ich meine Tickets: mit etwa 60$ pro Nase sind wir dabei, die Plätze sind humpelfreundlich am Gang- sehr schön! Die Chefin hat sich inzwischen ausgeruht, trotzdem landen wir zunächst nochmal im Casino und erzocken uns einen Cappucchino, denn mittlerweile ist es schon Mittag vorbei.

Als nächstes welchseln wir die Straßenseite um das Bellagio in Angriff zu nehmen. Statt der Uferpromenade nehmen wir den Walkway, der uns fast bis zum Eingang fährt- feine Sache! Auch im Bellagio gibt es einen Goldfish, der der Chefin prompt 10 $ ausspuckt. Dazu gibt´s es Bud Light für Muttern und eine Bloody Mary für mich- die finde ich seit dem Herbst richtig lecker, die Chefin probiert wohl mal bei mir, verzieht aber nur das Gesicht.
Im Botanischen Garten gibt´s Fotosession. Wie jeden Februar ist das Chinesische Neujahr Thema, von den Tierkreiszeichen her ist unübersehbar die Schlange dran. Meine Mutter ist begeister, sie steht auf alles Asiatische im allgemeinen und auf China im besonderen. Die Dekorateure und Gärtner geben sich aber auch immer unglaublich viel Mühe und es ist entsprechend viel los. Sogar Sound gibt es, nämlich knatternde Raketen. Der riesige Geldbaum in der Mitte vereint dabei sehr schön das asiatische Thema mit dem allgegenwärtigen Motto von Vegas- um was denn sonst geht es hier?
Auf dem Weg zur Tram kommen wir noch an der Konditorei mit dem Schokoladenbrunnen vorbei. Da hier nur ein paar mickrige Ostereier dekoriert sind spare ich mir die Fotos. Wir fahren durch bis ins Monte Carlo, wo es jede Menge nette Pennyslots gibt. Wir lassen die Biber fleißig Dämme bauen, natürlich mit einer schönen Pina Colada bzw einem Baileys Coffee. Danach reichen die Kräfte wieder für den kurzen Marsch ins New York. Hier haben wir im Casino nicht so viel Spaß. Beim ersten Slot geht der Ton nicht, beim nächsten hat der Bildschirm einen Grünstich, und "Ring Quest" spuckt hartnäckig die Dollarscheine immer wieder aus. Drinks gibt es auch keine- hier bleiben wir nicht lange.

Es ist inzwischen später Nachmittag geworden- wie sollen wir den Abend angehen? Schon so langsam wieder mit der Tram zurück, oder noch etwas im Süden bleiben? Wir beschließen letzteres und ziehen weiter ins Excalibur. Dort machen die Slots wieder Laune, denn der "Wizard of Oz" ist uns wohlgesonnen, Glinda macht einen guten Job. Was macht es da schon, dass es hier nicht mal Cappucchino gibt, sondern nur Filterkaffee? Wir bleiben ziemlich lange.

Zum Abendessen soll es nach dem relativ teurem Frühstück eher günstig werden und außerdem möglichst nah sein. Wir wagen es und gehen gegen 19 Uhr zum Roundtable Buffet, obwohl das eigentlich nicht auf dem Plan stand und ich noch einige böse Kritiken aus dem Forum im Ohr habe ("Da würde ich nicht mal ´ne Herde Schweine durchtreiben!") . Mein Gott, sooo schlimm kann das doch nicht sein, ich erwarte schließlich keine Nouvelle Cuisine! Wir werden schon was essbares finden. Am Eingang der erste verdächtige Hinweis: nicht der Hauch von einer Schlange, hmm, na gut, es ist Montag, aber 19 Uhr, sollte eigentlich Stoßzeit sein. Immerhin, teuer ist es für Stripverhältnisse wirklich nicht: 47, 56 $ landen auf dem Tisch des Hauses. Wir bekommen einen guten Platz mit Bank, und unser Kellner ist auch nett.
Ich schaue mich um: in der Tat, das ist eher vergangener Glanz: das Buffet ist offensichtlich für enorme Menschenmengen angelegt, aber nur zur Hälfte aufgebaut, und was das Publikum angeht würde ich sagen, etwa zu einem Drittel gefüllt. Alles sehr groß, alles sehr leer.
Vom Essen her kann ich nicht sagen, daß ich groß was vermisse: chinesisch, mexikanisch, italienisch, alles da. Sogar Sushi. Die Tortillas sind trocken, aber als ich mich abmühe, um zwei Exemplare operativ voneinander zu trennen, bekomme sofort frische angeboten. Das Nachtischbuffet ist erwartungsgemäß eher popelig und lieblos. Aber ist es deswegen gleich Schweinefraß?

Nach dem letzten Löffel Eis wird die Chefin doch rasch müde. Ich plane den Rückzug: über die Brücke wieder ins NYNY, kurze Sitzpause auf der Bank vor der Coyote Ugly Bar, dann im Gleichschritt marsch rüber ins MGM. Viele Pennyslots gibt es hier aber nicht, stelle ich fest. Ich parke die Chefin an einem Automaten und erfrage mir den Weg zur Monorail. Die hab ich in den letzten vier Jahren nur ein einziges Mal benutzt und weiß nicht mehr genau, wo sie ist. Sie läuft ja wohl auch nicht besonders gut, nach dem, was man so hört. Das MGM ist so riesig, wirklich eine Stadt in der Stadt, und die Beschilderung finde ich eher verwirrend. Aber schließlich finden wir sie. Eine Strecke für 5$ , aber dafür gibt es eine Haltestelle direkt im Flamingo. Obwohl, direkt ist relativ. Viel los ist auf dem Bahnsteig nicht, aber ein freundlicher Mitarbeiter zeigt uns, wo wir hin müssen, und lange warten müssen wir auch nicht. Wir genießen die Fahrt. An der Haltestelle Flamingo haben wir erstmal wieder Orientierungsprobleme: wo geht´s denn nun raus? Und wo ist das Hotel? Ziemlich weit weg, wie sich herausstellt. Kein Wunder, dass die Monorail so wenig benutzt wird bei den Entfernungen von Strip bis Haltestelle. Aber die Chefin motiviert ihre letzten Reserven, und gegen 21.45 Uhr sind wir wieder auf dem Zimmer. Für den ersten Tag finde ich uns ziemlich gut, vor allem meine Mutter ist wacker marschiert, und ich spare nicht mit Lob. Hoffentlich rächt sich der lange Tag morgen nicht.

In der Nacht rächt sich bei mir erstmal was anderes: um halb zwei werde ich wach, irgendwas ist mit mir nicht in Ordnung. Ich muß doch nicht etwa...? Doch, ich muß. Möglichst leise schleiche ich ins Bad, um die Chefin nicht zu wecken, und, nun ja, ich bleibe eine Weile dort. Danach geht es mir sehr viel besser. Ich würde ja gerne was anderes sagen, aber das Roundtable ist was das angeht leider mein Hauptverdächtiger.

Aber davon mal abgesehen ist die Reiseleitung mit dem ersten Tag sehr zufrieden, und die Reisegruppe auch!
Folgende Benutzer bedankten sich: Lucky Goldfish, LoveVegas

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Letzte Änderung: von mampfi74.

Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 11 Mär 2013 18:07 #138670

Danke für den tollen Bericht

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Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 11 Mär 2013 18:30 #138672

Na da wart ihr aber doch ein ganz schöne Strecke unterwegs. Freut mich, dass ihr den ersten Tag genossen habt! Bin schon gespannt, wie es weitergeht.

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meine.flugstatistik.de/MarkVegas

August 2009: Planet Hollywood mit Condor // April 2010: Mirage mit Condor // August 2010: Bellagio mit United und Lufthansa // April 2011: Aria mit Delta // August 2011: Paris und Harrah´s mit British Airways // New Year´s Eve 2013/2014: Mirage mit Condor

Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 11 Mär 2013 18:37 #138674

also 22 Dollar für das Frühstücksbuffet im Paris finde ich zu teuer.
Das Buffet im Bellagio kostet 18 Dollar und ist meiner Meinung nach, besser.

Noch krasser finde ich den Unterschied bei Mandalay Bay, Luxor und Excalibur.
Das Mandalay Bay Frühstücksbuffet kostet 15,99 + Tax, das im Luxor und Excalibur
16 Dollar + Tax. Das Mandalay Bay Buffet ist um Klassen besser.
Das Mandalay Bay hat jetzt an Samstagen und Sonntagen Brunch, der 29 Dollar kostet,
da wir nur an einem der Tage brunchen wollten, dachten wir, da gehen wir ins Luxor,
obwohl der letzte Besuch dort einige Jahre zurücklag, erwarteten wir nichts schlechtes.
Wir gingen also an einem Sonntag zum Frühstück ins Luxor und wurden herb enttäuscht,
vor allem natürlich, da wir das gute Mandalay Bay Frühstück gewohnt sind.
Es gab keine Eierbraterei, nur fertiges Rührei, Getränke mußte man sich selbst
am Automaten holen, die Auswahl war dürftig.

Fazit - Luxor nicht mehr und Excalibur wird gar nicht erst probiert, zumindest
nicht bei dem Preis.

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Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 11 Mär 2013 18:42 #138675

treets schrieb: also 22 Dollar für das Frühstücksbuffet im Paris finde ich zu teuer.
Das Buffet im Bellagio kostet 18 Dollar und ist meiner Meinung nach, besser.

Noch krasser finde ich den Unterschied bei Mandalay Bay, Luxor und Excalibur.
Das Mandalay Bay Frühstücksbuffet kostet 15,99 + Tax, das im Luxor und Excalibur
16 Dollar + Tax. Das Mandalay Bay Buffet ist um Klassen besser.

Fazit - Luxor nicht mehr und Excalibur wird gar nicht erst probiert, zumindest
nicht bei dem Preis.


Genauso isses! Stimme dir da zu. Ich hab es erst für einen Scherz gehalten, dass das Luxor 16$ haben wollte. :blink:

LG LG

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9 x Luxor, 1 x BW Mardi Gras, 16 x Mandalay Bay, 3 x The Hotel, 3 x Wynn, 2 x Venetian, 2 x Aria, 3 x Cosmopolitan, 1 x MGM, 2 x M Resort, 3 x Encore

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Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 11 Mär 2013 19:33 #138677

Sehr schöner Bericht.. ich bin sehr begeistert, daß Du mit Deiner Mama unterwegs bist.. *daumenhoch*. Ich würd mir wünschen, ich hätte meiner Mutter auch mal Vegas bzw. die Staaten zeigen können :( Jetzt ist sie im Pflegeheim..
Also, alles genießen!!! Bin schon gespannt auf Eure weiteren Erlebnisse

LG Romy

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.. nach Vegas ist vor Vegas
Letzte Änderung: von romy_s.

Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 12 Mär 2013 08:20 #138691

Toller Bericht. Bin gespannt wie es weiter geht. Ich finde es toll was Deine Mutter an einem Tag geschafft hat:)

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Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 12 Mär 2013 08:44 #138692

Schreck lass nach,ein Lebenszeichen von Markus-Vegas!
Der hatte sich doch vom Forum verabschiedet.
Da muss jemand den Account gehackt haben.

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Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 12 Mär 2013 10:59 #138694

treets schrieb: also 22 Dollar für das Frühstücksbuffet im Paris finde ich zu teuer.
Das Buffet im Bellagio kostet 18 Dollar und ist meiner Meinung nach, besser.

Noch krasser finde ich den Unterschied bei Mandalay Bay, Luxor und Excalibur.
Das Mandalay Bay Frühstücksbuffet kostet 15,99 + Tax, das im Luxor und Excalibur
16 Dollar + Tax. Das Mandalay Bay Buffet ist um Klassen besser.
Das Mandalay Bay hat jetzt an Samstagen und Sonntagen Brunch, der 29 Dollar kostet,
da wir nur an einem der Tage brunchen wollten, dachten wir, da gehen wir ins Luxor,
obwohl der letzte Besuch dort einige Jahre zurücklag, erwarteten wir nichts schlechtes.
Wir gingen also an einem Sonntag zum Frühstück ins Luxor und wurden herb enttäuscht,
vor allem natürlich, da wir das gute Mandalay Bay Frühstück gewohnt sind.
Es gab keine Eierbraterei, nur fertiges Rührei, Getränke mußte man sich selbst
am Automaten holen, die Auswahl war dürftig.

Fazit - Luxor nicht mehr und Excalibur wird gar nicht erst probiert, zumindest
nicht bei dem Preis.


Das liegt daran, dass Mandalay und Bellagio rapide mit den Preisen runtergegangen sind.

2007 sind wir im Bellagio für 29,95 und im Mandalay für 25,95 frühstücken gewesen. Im Luxor immer für 11,95 und Rabatt fürs Kind. Die Freude war natürlich 2012 riesengroß, als wir "zur Feier des Tages" ins Bellagio gingen um zu frühstücken und weniger bezahlten als 5 Jahre zuvor. :woohoo:

Tip für Sparfüchse: Red Rock Canyon Buffet... für 5$ besser als Flamingo, Luxor, Excalibur etc. Würde es auf einer Höhe mit dem MGM sehen.

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Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 12 Mär 2013 11:18 #138696

Sorry urso,

Das stimmt so nicht. Weder das MB noch das Bellagio haben in der Zeit die Frühstückspreise gesenkt. Im Jahre 2006 kostete das Frühstück im MB noch $ 13,99. Den Preis den du angibst bezieht sich auf den WE-Brunch, der im Jahr 2006 exakt $ 22,75 bzw. $ 28,95 (Bellagio mit Champagner) gekostet hat. Also gehe ich davon aus, dass du jeweils an einem Sonntag das MB bzw. Bellagio angesteuert hast und nicht die echten Frühstückspreise verglichen hast.

LG LG

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9 x Luxor, 1 x BW Mardi Gras, 16 x Mandalay Bay, 3 x The Hotel, 3 x Wynn, 2 x Venetian, 2 x Aria, 3 x Cosmopolitan, 1 x MGM, 2 x M Resort, 3 x Encore

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Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 12 Mär 2013 11:52 #138697

Donnerwetter, Lucky Goldfish, du kennst dich aber aus mit Buffetpreisen! Und das über einen so langen Zeitraum rückwärts! Respekt!

Ist das Kätzchen auf dem Foto deins? So süß!

Gruß mampfi

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Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 12 Mär 2013 12:04 #138699

Hallo mampfi,

Da man ja in alten KK-Abrechnungen nachgucken kann, ist das keine große Kunst;) .
Und ja, das Kätzchen war meins, hab ich mit Fläschchen großgezogen, da die Muttikatze vom Auto überfahren wurde. Jetzt ist es aber schon ein stattlicher Kater und mischt seinen Kiez regelmäßig auf. B)

Gehts denn bald weiter mit dem Bericht? Freu mich drauf.

LG LG

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Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 12 Mär 2013 14:09 #138704

Stimme Lucky Goldfish vollkommen zu - die anderen haben erhöht,
MB und Bellagio nicht die Preise gesenkt.

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Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 12 Mär 2013 15:33 #138712

Dienstag, 26. Februar

Auch am nächsten Morgen sind wir um halb sieben wieder wach und wenig später marschbereit. Ich versuche vom Zimmertelefon aus zuhause anzurufen, aber nach wie vor will die Sache nicht. So langsam dürfte man sich zuhause fragen, ob wir noch leben. Also schön, wir gehen mit unserer Telefonkarte zur Rezeption und fragen um Hilfe. Suzanne, eine freundliche Dame, ist willig, kommt aber auch nicht wirklich weiter. Schließlich ruft sie einen "Operator" an, wie sie sagt, und drückt mir den Hörer in die Hand, weil sie in der Warteschleife gelandet ist und nicht so lange warten kann, bis jemand rangeht. O mein Gott, jetzt muß ich mit meinem Radebrech-Englisch auch noch telefonieren, das kann ja was werden! Doch als sich dann am anderen Ende der Leitung ein Herr meldet, komme ich wider Erwarten ganz gut zurecht. Und, o Wunder, er versteht mein Problem und, noch besser, er hat die Lösung und dirigiert mich durch die richtige Anzahl Nullen bei den diversen Vorwahlen von Land und Stadt. Ich bedanke mich herzlich und gebe auch Suzanne ein Trinkgeld. Weiß sie vielleicht zufällig auch, wo jetzt die Shuttlebusse zum Gold Coast abfahren? Sie ist sich nicht sicher, vermutet aber beim Harrah´s.
Ich bedanke mich bei ihr und jetzt wird erstmal kurz telefoniert- hurra, es funktioniert tatsächlich! Hallo Heimat, wir leben noch! Da fällt uns doch ein Stein vom Herzen.
Ich schlage vor, zum Harrahs zu laufen und die Shuttlelage auszukundschaften. Der Weg führt an der Quad bzw Linq-Baustelle vorbei, das schauen wir uns ein anderes Mal genauer an. Vor drei bzw zwei Jahren haben wir uns im Imperial Palace ganz wohl gefühlt, aber jetzt bin ich froh, dass wir nicht direkt in der Baustelle wohnen.

Im Harrah´s angekommen parke ich die Chefin mal wieder an der erstbesten Pennyslotmachine und mache mich auf die Suche nach den Shuttles. Ich werde fündig, allerdings muß ich durch das gesamte Hotel bis zum Hinterausgang. Folgendes finde ich heraus: es gibt Shuttles zum Rio, allerdings erst ab 10 Uhr, aber zum Gold Coast bzw Orleans gibt es hier auch keine. Ich bekomme noch den freundlichen Hinweis, vom Rio zum Gold Coast könnte man ja locker laufen. Ja, ich schon! Aber ich bin ja nicht alleine unterwegs. Außerdem, 10 Uhr ist mir zu spät- ich hätte gern demnächst einen Kaffee und mein Magen ist nach dem nächtlichen Zwischenfall auch wieder aufnahmebereit.
Also tritt Plan B in Kraft und ich schlage der Chefin das hiesige Flavours-Buffet vor. Es gibt keine Einwände.

Für zwei kostet es hier 43,22$. Kaum merklich günstiger als im Paris, aber lange nicht so kitschig-schön. Geschmacklich gibt es aber nichts auszusetzen. Wir lassen uns Zeit, der nördliche Strip liegt schließlich vor uns, da heißt es Power tanken. Meine Mutter macht unter anderem mit ihrer morgendlichen Eiskur weiter, hier gibt´s Schoko-Mint, das ist ihr Favorit. Außerdem liebt sie die Mini-m&ms, die hier als Topping angeboten werden. Ich mache mir den Spaß und fülle ihr davon ein Tütchen für später ab.

Auf dem Weg nach Norden kreuzen wir das Casino Royale. Hier lädt der Wizard of Oz, Mutters momentaner Lieblingsslot, zu einer Pause ein, bevor wir ins Venetian weiterziehen. Hier nötige ich die Chefin in den Süßigkeitenladen. Die Schaufensterpuppen, deren Kleidung entweder mit Süßigkeiten verziert ist oder sogar komplett daraus besteht sind ein schönes Fotomotiv. Eine der "Damen" sitzt sogar in einer Badewanne, die komplett mit Kaugummikugeln gefüllt ist. Kaufen tun wir aber nichts, so super schmeckt amerikanisches Zuckerzeug nicht.
Im Seifenladen der Canal Grande Promenade kaufe ich wie immer Zitronenseife für den frischen Duft im heimischen Bad, und die Chefin nimmt auch ein Stück mit. Danach rufen wir nochmal zuhause die dazugehörigen Männer an, weil das erste Telefonat so kurz ausgefallen ist. Mein Liebster mag gar nicht aufhören, aber die Chefin scharrt neben mir mit den Hufen und will weiter. Ins Casino natürlich. Erst Venetian, dann Palazzo. Erst Cappucchino für beide, dann Bloody Mary bzw Pinca Colada- mit Ausweis, denn laut Cocktaildame habe ich ein "Babyface". Jaja, kenn ich schon...
Auch im Palazzo ist noch chinesisch dekoriert, der riesige blühende Baum gegenüber des Wasserfalls ist sehr hübsch. Nach dem Reisebericht von Romy hing da aber wohl auch mal eine überdimensionierte Schlange dran, die ist dann anscheinend schon wieder abmontiert. Man merkt aber nicht, dass da was fehlt.

Im Sommer hab ich mich mit meinem Schatz auf der Suche nach dem kürzesten Weg vom Palazzo ins Wynn regelmässig verlaufen, aber heute habe ich Glück: ich finde die Brücke auf Anhieb, und schon sind wir da! Wynn und Encore gehören zu den Lieblingshotels der Chefin. Vor allem die Schmetterlingsdeko im Encore hat es ihr angetan. Ich freue mich, dass sie die Einkaufspromenade mir mit ablaufen kann, sie ist doch zu schön anzuschauen! Im Casino gibt es wieder eine Pause und noch eine lecker "Tomatensuppe" für mich.

Es ist früher Nachmittag, als wir die Bushaltestelle am Wynn erreichen. Mutter findet ein Plätzchen auf der Sitzstange im Wartehäuschen, ich kümmere mich um die Tickets. Am Automaten will mir gleich ein netter Offizieller zur Hilfe eilen, aber er merkt schnell, dass ich das alleine hinkriege. Sooo kompliziert sind die Automaten ja nun nicht. Hauptsache, man hat das Geld passend dabei.
Wir steigen ein, fahren aber nur zwei Stationen bis zum "Ross". Bevor wir den ansteuern, springe ich noch schnell in den Walgreens, denn die Chefin hat Durst und braucht ein koffeinhaltiges Kaltgetränk. Im "Ross" packen wir die Krücke in einen Wagen, auf dem sich meine Mutter auch ganz gut abstützen kann. Der Einkauf hier ist wichtig für sie. Meine beiden kleinen Nichten, 2 und 4 Jahre alt, haben der Oma nämlich klare Anweisungen für ein Mitbringsel aus Amerika mitgegeben: ein Kleid! In PINK! (was denn sonst?) Die finden wir hier tatsächlich, in halbwegs passenden Größen, hinten mit Schleife, vorne mit Blume, und das zum Schnäppchenpreis- perfekt! Außerdem findet die Chefin noch drei Oberteile für sich selber, die sie nicht groß anprobieren muss, und ich finde auch ein Teil für mich. Mehr mag ich auch nicht tragen. Ich stelle mich in die Schlange, während es für Mutter zum Glück Sitzgelegenheiten am Ausgang gibt.
Ich bin ziemlich zufrieden, in Klamotten stöbern just for fun, das hat die Chefin schon lange nicht mehr machen können. Meistens beschränken sich die Einkaufsausflüge von ihr und meinem Daddy auf Supermärkte.

Wir steigen wieder in den Bus und fahren weiter nach Downtown. Erste Station: das Golden Nugget, der Bus hält ja quasi am Hintereingang. Wir zocken eine Runde, aber bleiben nicht lange, denn es ist hier irgendwie verdammt LAUT! Ich überlege den Zeitplan, um 20 Uhr wollen wir die Lightshow sehen und vorher in Ruhe essen, also machen wir uns auf den Weg Richtung Main Street Station. Im California melde ich uns bei B connected an, aber spielen tun wir hier nicht. Wo sind denn die ganzen Hawaiianer geblieben? Gar nicht so viele wie sonst zu sehen!
Im Main Street Station suche ich vergebens den Automaten, bei dem man im Sommer noch mit 1/2 Cent Einsatz spielen konnte- das wäre was für die Chefin gewesen! Schade, ich finde ihn nicht mehr.
Ein Blick in Richtung Buffet: heute ist T-Bone-Tuesday, daher gibt es eine lange Schlange. Ich stelle mich in die Reihe, meine Mutter setzt sich solange zu den anderen Großmüttern und Kinderwagen, von denen es hier einige gibt. Kurz bevor ich dran bin stößt sie dann wieder zu mir. Der Preise hier für zwei Dinner: $ 30,25. Also, das ist doch mal ´ne Ansage!
Wir stehen beide nicht auf T-Bone, aber es gibt schließlich genug andere Dinge. Aber beeindruckend sind sie schon, die enormen Fleischlappen, die an den Nachbartischen verdrückt werden. Der Blick in die Brutzelstation ist offen, die Herren Köche haben ordentlich zu tun. Da wundert einen die lange Schlange nicht. Zwei Tische weiter sitzt ein Herr in einem Scooter in Übergröße. Und das ist nicht das Einzige, was bei ihm XXXL ist. Wir lassen uns aber nicht abschrecken und hauen rein. Für den Preis ein mehr als ordentliches Angebot, da kann man echt nix sagen. Und recht hübsch finde ich es dort für ein Buffet außerdem auch noch, wie eigentlich das ganze Main Street Station. Immer wieder gerne!

Zur Verdauung marschieren wir zurück zur Fremont Street und gehen ins Mermaids- was hatte ich dort im Herbst mit meinem Schatz für lustige Stunden! Aber, leider, die Besetzung ist neu, Schnucki und Hasi sind nicht mehr da, wie schade! Ob die sich an mich erinnert hätten? Baileys Coffee bekommen wir aber trotzdem von den unbekannten Schönen. Nur den Rudi vom Dienst, der säckeweise 5-Cent-Stücke in die Automaten nachfüllt, meine ich wieder zu erkennen.
Pünktlich um 20 Uhr stehen wir auf der Straße- müssen aber feststellen, daß sich das Programm geändert hat. Die Chefin hatte sich auf "American Pie", ihre heimliche Amiland-Hymne, gefreut, und nun gab es einfach was ganz anderes (hab vergessen, was es war, sorry). Wir schauen es uns trotzdem an, klar, aber danach geht´s gleich wieder zurück ins Mermaids. Wir zocken an der Great Wall und die Chefin amüsiert sich sehr mit den Lucky Lemmings- wenn die Bonusspiele doch nur öfter einschlagen würden!

Für heute haben wir aber unser Pulver schon wieder verschossen. Da wir auf jeden Fall nochmal herkommen werden protestiere ich nicht groß, weil die Chefin nach Hause möchte. Sie ist müde, klar, und der Weg vom Mermaids bis zur Haltestelle ganz am anderen Ende der Fremont Street wird ihrem Knie schon ziemlich lang. Dafür steht der Bus aber auch schon bereit und hält netterweise fast direkt gegenüber vom Flamingo. Gegen 22 Uhr sind wir wieder auf dem heimischen Zimmer und haben kein großes Problem, gleich einzuschlafen. War ein guter Tag!

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Aw: Mission Rentnerglück- Der Reisebericht 12 Mär 2013 16:10 #138714

@LG
da kannst du Recht haben, aber vom Gefühl her, hatten wir den Eindruck, die Buffetts vom MB und Bellagio waren nun günstiger. Schön zu wissen, dass es nicht so war :)

@mampfi
schöner Rentnerbericht :cheer:

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